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hält. Sie bewirkt gleichzeitig eine Entfärbung und Reinigung
des Zuckerwassers.
Die Neutralisation des Zuckerwassers geschieht, so lange
dasselbe noch heiss ist, entweder im Kochbottich selbst, oder in
besonderen Präcipitirbottichen, in welche man die gar gekochte
Flüssigkeit abzapft oder überträgt, worauf in dem Kochbottich *
sogleich wieder eine neue Portion Stärkmehl bearbeitet werden
kann. Der gebildete Gyps setzt sich sehr bald ab und das
Zuckerwasser wird ganz klar.
Die Anwendung des Kalks zum Neutralisiren der Schwefel
säure hat aber zwei Nachtheile, und zwar a) den, dass etwas
von dem gebildeten Gyps aufgelöst bleibt, und b) dass ein jeder
Kalkstein Bittererde enthält, weshalb sich schwefelsaure Bitter
erde bildet, welche in dem Zuckerwasser ebenfalls gelöst bleibt.
Ein Ueberschuss von Kalk würde sie fällen, darf aber nicht ge
braucht werden. Beide Salze bedingen einen etwas bitterlichen
Geschmack des Zuckerwassers. Weil der Schnelligkeit der Zuk-
kerbildung wegen die geringste Menge Wasser anzuwenden ist,
so erhält man das Stärkezuckerwasser schon so concentrirt, dass
es, obwohl eine gesättigte Gypsaufiösung bildend, doch im Ganzen
nur wenig Gyps aufgelöst behalten kann. Um denselben noch
mehr aus der Flüssigkeit zu entfernen, wird das Zuckerwasser
eingedampft, zu etwa 25 bis 30° Baume Goncentration, wobei
sich noch eine gewisse Menge Gyps absondert, von dem nach
einiger Ruhe der dünne Syrup klar abgegossen wird. Er kann
nun, mit Wasser bis zum gewünschten Grade verdünnt in Gäh-
rung gebracht oder auch ganz von seinem Gyps- und Bittersalz
gehalte befreit werden. Eine völlige Entfernung der ¡Salze aus
dem Zuckerwasser ist allerdings nicht möglich; allein eine Um
wandlung derselben, eine Verwandlung der Erdsalze in Alkali
salze, welche weniger auf den Geschmack des Sy rups und daraus
bereiteten Essigs intiuenciren, kann Statt finden. Das beste
dazu geeignete Mittel ist reine Natronseile, im entsprechen
den Verhältnisse dem heissen klaren dünnen Syrup zugesetzt.
Es fällt sich Kalk- und Bitte rer den seife als eine weisse
käsige Masse, die sie durch Filtriren leicht absondern lässt, und
ein Aequivalent von schwefelsaurem Natron bleibt nun in dem
Syrup. Durch weiteres Eindampfen desselben kann man einen
sehr klaren, wohlschmeckenden Syrup erzeugen, der bei der