Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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Alkoholgehaltes seiner vergohrenen Essigwürzen setzen und dar 
aus auch im Vorhinein einen Schluss ziehen kann auf die Qua 
lität des aus denselben zu gewinnenden Essigs, indem mit Rück 
sicht auf unvermeidliche Verluste an Alkohol der Essigsäurege 
halt des Essigs in Gewichtsprocenten (nach S. 164) so ziemlich 
dem Alkoholgehalte der gegoltenen Essigwürze in Gewichtspro 
centen gleich sein wird. Anleitung zu dieser Berechnung des 
Alkoholgehaltes der gegoltenen Würze findet man Bd. 3 S. 173 
u. s. w., wovon auch hier Gebrauch gemacht werden kann. Da 
es jedoch bei der Gährung der Essigwürze auf den in den Gähr- 
bottichen belassenen möglich kleinsten Steigraum nicht ankommt 
und man denselben hier grösser belassen kann, so ist bei diesen 
Berechnungen ohne Rücksicht auf denselben nur die Masse der 
vergohrenen Essigwürze nach absolutem Gewichte in Rechnung 
zu nehmen, was sich aus dem Inhaltsmaasse sehr leicht ergiebt, 
wenn man den Eimer mit 101 U anschlägt, wobei Tabelle I, 
S. 169 in Anwendug kommt. Z. B.: 
Eine Essigwürze von ursprünglich 12 pCt. Extractgehalt, 
deren Menge im vergohrenen Zustande 10 % Eimer ä 101 ff, = 
1060.5 fi beträgt, sei mit Hilfe einer 8 Tage dauernden Nach- 
gährung bis 0 pCt. Saccharimeteranzeige vergotten. Die erfolgte 
scheinbare Attenuation beträgt demnach hier = 12 — 0 = 
12 Grade; der Alkoholfactor für diese Würze ist nach obiger 
Tabelle = 0.4187 und der Alkoholgehalt der gegoltenen Essig 
würze (des Malzweins) = 0.4187 X 12 - 5.028 Gewichtspro- 
cente. Aus diesem Malzwein wird man daher auch einen Essig 
von wenigstens 5 pCt. Essigsäuregehalt erzeugen können. Im 
Ganzen enthalt der Malzwein = 53.27 fi Al- 
100 
kohol; der daraus erzeugte Essig wird wenigstens ebenso viele 
Pfund wasserfreie Essigsäure liefern. Für eine etwaige techni 
sche Verwendung des erzeugten Essigs wird man daraus im 
Vorhinein seine Ausgiebigkeit beurtheilen können. Dieses Quan 
tum Essigsäure könnte hinreichen, beinahe 2 Centner krystalli- 
sirten Bleizucker zu geben. 
Die Gährung wird in Holzbottichen vorgenommen, die in 
einem besonderen Gährlocale aufgestellt sind.
	        
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