auch die Erzeugung des Essigs aus allen andern Zucker- oder
Stärkmehl enthaltenden Materialien mit inbegriffen ist, dann
c ) die Erzeugung des Branntweinessigs.
Die letztere ist die neueste und vorzüglich erst seit Einfüh
rung der Schnellessigfabrikation in Aufnahme gekommen.
Besonders ist es die Beförderung der Berührung der in
Essig umzuwandelnden alkoholhaltigen Flüssigkeit mit der atmo
sphärischen Luft, welche man nach richtiger Erkenntniss des
Essigbildungsprocesses neuerer Zeit mehr cultivirt hat, welcher
alle neuere Fortschritte und Verbesserungen dieser Fabrikation
zuzuschreiben sind.
Vergleichung der Essig - Fabrikation aus Branntwein
mit jener aus der gegohrenen Flüssigkeit, woraus der
Branntwein durch Destillation gewonnen wurde.
Eine wesentliche Verschiedenheit sowohl in der Essigfabri
kation als in der Qualität des erzeugten Productes bedingt der
Umstand, ob man zur Erzeugung des Essigs unmittelbar die
durch die geistige Gährung erhaltene gegohrene Flüssigkeit, oder
ob man dazu den erst durch Destillation aus derselben gewon
nenen Branntwein verwendet.
Die gegohrene Flüssigkeit enthält nebst Alkohol und Was
ser als flüchtige, noch gewisse nicht flüchtige Bestandtheile,
welche Zurückbleiben, wenn man dieselbe bis zur Trockne ab
dampft. Die Mischung dieses Rückstandes ist verschieden nach
Beschaffenheit oder nach dem Ursprünge der gegohrenen Flüs
sigkeit, ob dieselbe z. B. Traubenwein oder Malzwein war. In
dem des ersteren finden sich: Eiweissstoffe, unzersetzter Trauben
zucker (manchmal), Schleim, Extractivstoff, Gerbesäure oder
Gallussäure, fixe freie Pflanzensäuren und Salze, besonders Wein-
Salze, namentlich Phosphate, jedoch in viel geringerer Menge
als in dem Rückstände aus dem Wein.
Diese Substanzen bleiben grösstentheils auch in dem aus
diesen Flüssigkeiten erzeugten Essig, ertheilen ihm Eigenthüm-
lichkeiten in Bezug auf Geschmack und Haltbarkeit, sind mit