Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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müssen, und man würde für diese Zeitdauer die Mitbenützung 
und Thätigkeit dieses Gradirfasses einbiissen. 
Deshalb ist es nothwendig und nützlich, mehrere Gradir- 
fässer in eine Gruppe zu vereinigen, damit eine grössere Anzahl 
derselben sich zu gleicher Zeit in Thätigkeit befinde, um das 
Essiggut aus einem in das andere Gradirfass der Zeitfolge nach 
schneller und öfters übertragen zu können und die Essigbildung 
bei diesem Verfahren zu beschleunigen. 
3. Wendet man neuerer Zeit öfters eine Methode bei der 
Essigerzeugung an, welche eine Combination des eben bespro 
chenen Verfahrens mit der Schnellessigfabrikation ist und wovon 
nach Betrachtung der letzteren die Rede sein wird. 
Die Schnelles sigfabrikation. 
Man nennt Schützenbach als den Erfinder, Wagemann 
als den Verbesserer der Schnellessigfabrikation; indessen haben 
Boerhave, Döbereiner und Kästner durch ihre Untersu 
chungen, Forschungen und verbesserten Methoden den Grund 
dazu gelegt und Hermbstädt hat dieselbe zuerst bekannt ge 
macht. Das wesentlichste Princip, worauf diese Methode der 
Essigerzeugung beruht, ist, die in Essig umzuwandelnde alkohol 
haltige Flüssigkeit mit der atmosphärischen Luft durch fortwäh 
renden Wechsel beider bei geeigneter Temperatur in die mög 
lich grösste Berührung zu bringen, wozu eigens construirte und 
vorgerichtete Gefässe (Essigbilder) erfordert werden, von 
denen man je nach der Stärke des zu erzeugenden Essigs zwei, 
drei bis vier bedarf, die zusammen wieder eine Gruppe bilden. 
Vorerst ist es demnach nothwendig, die Einrichtung der Essig 
bilder näher kennen zu lernen. 
Der Essigbilder ist ein oben etwas weiteres Fass von Ei 
chenholz oder auch von anderer Holzart, nach der Grösse der 
Fabrikation von verschiedenem Rauminhalte, von 3 bis 11 Fuss 
Durchmesser, dann 6 bis 12 Fuss Höhe. In der Essigstube 
werden die Essigbilder auf Kantner so hoch gestellt, dass man 
die darin befindliche Flüssigkeit mit einem Hahn abziehen kann;
	        
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