Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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durch die Decke der Essigstube, wenn auch nicht unmittelbar 
ins Freie, so doch in ein darüber befindliches Local und aus 
diesem ins Freie austreten lässt, um dadurch zugleich die ge- 
wissermaassen verdorbene mehr oder weniger entsauerstoffte 
Luft aus der Essigstube abzuleiteu, und wenn man nun noch da 
für sorgt, dass frische Luft von aussen am besten über dem 
Fussboden in die Essigstube zutreteu kann, was in der kalten 
Jahreszeit auf die Art zu geschehen hätte, dass man den Ofen 
in der Essigstube mit einem Mantel umgiebt oder durch den Ofen 
eine hinreichend weite Heizrohre zieht, und die kalte Luft von 
Aussen in den Zwischenraum zwischen Mantel und Ofen oder 
in die Heizrohre leitet, und dadurch der Essigstube nicht nur 
stetig frische, sondern auch erwärmte Luft zur Warmhaltung der 
selben zuführt. 
Es ist dies die angemessenste Ventilation derselben. Ausser 
dem musste auf andere entsprechende Art für die erforderliche 
Ventilation gesorgt werden. 
Die combinirte Methode der Essigfabrikation. 
In der neueren Zeit bemerkt man häufig Einrichtungen zur 
Essigfabrikation, welche aus dem Verfahren von Boerhave und 
jenem der Schnellessigfabrikation verschiedentlich eombinirt sind. 
Folgende Veränderungen trifft man dabei an: 
1. Auf das Gradirfass wird ein flaches Holzschaff' von glei 
chem Durchmesser mit ersterem aufgesetzt, welches in einen 
Falz des oberen Randes ins Gradirfass einpasst. 
Dies flache Schaff hat einen fein durchlöcherten Siebboden, 
dessen Bohrlöcher aber ganz offen sind und eine entsprechende 
Anzahl von Luftdurchzugsröhren, wie beim Schnellessigbilder. 
Durch diesen Siebboden im Aufsatzschafi wird das Essiggut 
in bestimmten kürzeren Zeiträumen und gleichen getheilten Por 
tionen in das Gradirfass gebracht, und es bezweckt demnach 
diese Einrichtung nichts anderes, als das Essiggut über die Späne 
im Gradirfass gleichmässig zu vertheilen und diese an der gan 
zen Oberfläche mit dem Essiggute zu benetzen. 
2. Aus der unteren Abtheilung des Gradirfasses wird das 
Essiggut oder der Essig mittelst einer S förmig gebogenen Glas-
	        
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