Quantität der Flüssigkeit hinweggenommen, das Resultat demnach
kaum merkbar beirrt.
Sowohl das kohlensaure Kali, wie das kohlensaure Natron
lassen sich zur Prüfung der Essige auch als Auflösung in einem
genau titrirten Zustande (von bestimmtem Gehalte) anwenden
und unterliegen dann weniger äussern Einflüssen.
Zu 3. Das dritte zur Prüfung der Essige auf ihren Gehalt
an Essigsäure empfohlene kohlensaure Alkali ist der einfach
kohlensaure Kalk. Fein gepulverte oder geschlämmte Kreide,
oder, am besten, künstlich erzeugter kohlensaurer Kalk sind
dazu anwendbar. Der damit zu prüfende Essig wird erwärmt,
von einer abgewogenen Menge kohlensauren Kalks, welcher Ver
änderungen durch den Einfluss der Atmosphäre weniger unter
liegt, davon bis zur vollständigen Sättigung, und weil diese ohne
Anwendung eines Ueberschusses von kohlensaurem Kalk schwer
zu erzielen, sogleich ein Ueberschuss desselben zugesetzt und
hierauf die Menge des unaufgelöst gebliebenen ermittelt, woraus
sich die des aufgelösten Antheils und damit auch der Gehalt an
Essigsäure sehr leicht ergiebt.
Ein Gran wasserfreie Essigsäure erfordert zur Neutralisation
0.980 Gran und 1 Gran Essigsäurehydrat 0.833 Gran einfach
kohlensauren Kalk. Verwendet man demnach zur Prüfung jedes
mal eiue Unze Essig, so entsprechen je 1 pCt. Essigsäure in
eine Unze Essig wenn sie wasserfrei, 4.704 Gran, wenn sie
Hydrat, 4.000 Gran einfach kohlensaurem Kalk. Der Ueberschuss
des zugesetzten kohlensauren Kalks aber kann seiner Menge nach
auf zweierlei Art bestimmt werden, und zwar:
a) Durch Filtration, Aussüssen auf dem Filter, Trocknen
und Abwägen. Wird dieser Ueberschuss von dem Gewichte des
dem Essig zugesetzten kohlensauren Kalks in Abzug gebracht,
so erfährt man die Menge des aufgelösten Antheils und daraus
auch durch Vergleichung den Gehalt an Essigsäure.
b ) Dürfte es möglich sein, die Menge des unaufgelöst ge
bliebenen Antheils kohlensauren Kalk mit einem Instrumente,
ähnlich dem Hallymeter, zu bestimmen, nämlich aus der Höhe
des sich bildenden Absatzes in einer engen, dafür calibrirten
Röhre. Da der mit Kalk gesättigte Essig immer nur eine dünne,
nicht schleimige Flüssigkeit sein kann, so würde dem Absetzen
hier weniger Plinderniss entgegenstehen, und wenn dazu eine