werden. Sie erfüllt ohne übermässigen Kraftaufwand ihren
Zweck; doch dürfen die gekerbten Walzen keinen zu kleinen
Durchmesser haben. Die Trauben oder Beeren werden in den
darüber befindlichen Rumpf (Kasten) aufgeschüttet, die durch
Zerquetschen erzeugte Maische fällt in einen untergestellten
flachen Bottich, und wird von da zur Presse gebracht.
Eine einfache Vorrichtung zum Abbeeren der Trauben und
zur Absonderung der Kämme hat Baron Smola zu Melnik
in Böhmen construirt, die in dem dortigen Weingebirge im Ge
brauche ist. Die zerriebenen Beeren fallen mit dem Safte
flüssig gemacht auf einen Rost, durch dessen Oeffnungen sie
hindurchfallen, während die Kamme auf demselben Zurückbleiben
und herausgeworfen werden.
Im Rheingau bedient man sich ebenfalls solcher Quetsch
maschinen mit geriffelten Walzen von Holz und eigener Hand
mühlen zum Mostein der Trauben.
Jedenfalls sind die letzteren Methoden die reinlichsten.
Man will aber die Ueberzeugung gewonnen haben, dass das
Austreten der Beeren durch keine Maschine, am wenigsten aber
durch den Stampfer (Mostler) ersetzt werden könne.
Als Grundsatz bleibt bei dieser Operation festgestellt: dass
alle Weinbeeren zerrissen, geöffnet und zerdrückt werden müssen,
um den Saft derselben gehörig blosszulegen und zur Gährung
zu bringen. Bleiben unzerdrückte, ganze Beeren in der Maische,
was besonders bei minder reifen, härteren Beeren geschieht, so
entgehen diese der ersten Gährung; und wird die gegohrene
Maische ausgepresst, so werden jene durch die Gährung aufge
weichten Beeren zerdrückt, ihr noch ungegohrener Saft fliesst
aus und vermischt sich mit dem bereits gegohrenen Weine. Da
durch wird eine neue, starke Naehgährung in demselben veran
lasst, welche der Klärung hinderlich und der Qualität des Wei
nes nachtheilig ist. —
Eine andere Methode, den Most zu gähren, besteht darin,
die Schalen (und folglich auch die Kämme) von der Maische zu
sondern und nur den Saft allein der Gährung zu unterwerfen.
Zu demBehufe wird die Traubenmaische aus der Tretbütte oder
vom Quetschwalzwerk nicht in die Gährkufe, sondern unter die
Presse gebracht und ausgepresst, wobei die noch ganzen Beeren
möglichst zerdrückt werden. Der Most, für sich allein gegohren,