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zweiten Falle dieselbe Menge oder etwas mehr und ebenfalls
stärkeren Essig; in beiden Fällen wird natürlich der Essig im
Verhältnisse seiner zugenommenen Concentration oder Verstär
kung theurer.
2 . Verbunden mit anderweitigen Veränderungen:
a) durch Destillation des Essigs allein mit bebrochener Aul-
sannnlung des Destillats, und
b) durch dasselbe Verfahren mit Zusatz von gewissen Salzen
(Kochsalz oder Chlorcalcium S. 256).
Hierdurch werden auch zugleich die fixen Nebenbestand-
theile des Essigs aus demselben entfernt und er dadurch in
Form von destillirtem Essig zu gewissen Verwendungen, nament
lich zu chemischen Zwecken, tauglicher.
Es dürfen wohl Fälle Vorkommen, wo von diesen Mitteln zur
Verstärkung des Essigs mit Vortheil Gebrauch gemacht werden
kann.
Umschlagen des Essigs.
Während des Ueberganges einer geistigen Flüssigkeit in
Essig sammeln sich über derselben in den Gefässen eigenthüm-
liche kleine Fliegen, Essigfliegen (Musca cellaris), die sich
in den Essigfabriken oft in grosser Menge vorfinden. Sie kom
men mit der Entstehung des Essigs, ohne dass man ihren Ur
sprung genau kennt, an Orte, wo sonst nie Essig erzeugt wor
den, und verschwinden mit der Entfernung des Essigs. Ihre
Gegenwart zeigt nur das Sauerwerden einer geistigen Flüssigkeit,
nicht aber noch ihr Verderben an.
Die Essigfiiegen sollen aus gewissen Essigwürmern, die als
Larven derselben zu betrachten sind, entstehen und dem Ge-
schlechte der Ichneumonen angehören. Im Bieressig finden sich
blos Fliegenlarven.
Nebstdem entsteht in den Essigen noch ein eigenes Infu
sionsthier, der sogenannte Essigaal (Vibrio aceti), von welchem
man noch nicht weiss, ob er in Folge der Entmischung des
Essigs entsteht, oder ob er, im Essig entstanden, die Entmischung
desselben veranlasst. Oft sind diese Thiere darin mit blossem
Auge erkennbar. Damit der Essig nicht durch sie verdorben