gespeist, d. h. es werden ihm kleine Mengen Branntwein oder
auch klarer Wein zugesetzt, um diejenige Menge Alkohol fort
während in demselben zu erhalten, welche zur ununterbrochenen
Essigbildung darin nothwendig ist; denn wenn auch die Essig
lagerfässer voll und verspundet gehalten werden, so ist doch
dadurch der Zutritt der atmosphärischen Luft nicht hermetisch
abgeschlossen, und muss demnach der Essig im Stande sein
der weiteren Einwirkung derselben gehörig widerstehen zu
können.
Auch bei aller Vorsicht ist oft die Bildung von Kahm, von
Essigaalen und unter Umständen die von Essigmutter im Essig
nicht zu vermeiden. Man muss daher zeitweilig den Essig in
den Lagerfässern prüfen, sie sondiren, ob darin Kahm gebildet
oder Essigmutter abgesetzt ist, in diesem Falle denselben so
gleich durch Filtration im Keller reinigen und in andere gerei
nigte Lagerfässer bringen, während man die abgezogenen ent
leerten der Reinigung unterzieht. Gebrauchte Branntweinfässer
so wie Weinfässer sind als Lagerfässer für den Essig besonders
geeignet.
Durch Erhitzen, noch besser Kochen des Essigs (in einer
passenden Destillirgeräthschaft, welche von Metall sein kann,
wenn der Essig zum technischen Gebrauch bestimmt ist), kann
derselbe viel haltbarer gemacht und im letzteren Falle zugleich
theilweise concentrirt werden. Im Kleinen kann dies durch '/ 4
— y a stündiges Erhitzen in Glasbouteillen im kochenden Wasser
(Wasserbad) geschehen.
Der durch Destillation gereinigte Essig ist der haltbarste
er verliert aber dadurch grösstentheils das Angenehme in Ge
ruch und Geschmack. Bedient man sich dabei eines Blasenhelms
von Porzellan (oder Steinzeug) und einer Kühlgeräthschaft mit
gläsernen Kühlröhren, so kann diese Operation unbedenklich
in kupfernen Blasen geschehen, wenn der destillirte Essig zum
Genüsse bestimmt ist; denn der Essigdampf aus der Blase nimmt
kein Kupfer mit sich fort.
Auch dem Kochsalz schreibt man, dem Essig in geringerer
Menge zugesetzt, eine erhaltende Wirkung auf denselben zu.