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wünschen, dass ein mit den erforderlichen Kenntnissen und Ge
schicklichkeiten ausgerüsteter Chemiker Gelegenheit erhielte, in
einer bestehenden grösseren Essigfabrik die darauf bezüglichen
Beobachtungen machen zu können.
Würde sich auf diese Art die Bildung des Aldehyds ver
meiden, dagegen blos die von Aldehydsäure hcrvorrufen lassen,
so wäre man auch im Stande, den Verlusten durch Verflüch
tigung von Aldehyd zu begegnen, und es scheint das Verfahren
bei der französischen Weincssigfabrikation so wie bei der Er
zeugung des Essigsprits ein solches zu sein, weil dabei immer
wenig Wein oder Branntwein in eine grosse Menge schon ferti
gen Essigs gebracht wird.
Die Essigmutter.
Die Essigmutter, Mater aceti, ist eine Schimmelpflanze,
die zur Gattung Mycoderma Pers. oder Hygrocrocis Ag. gehört;
man kann sie als eine der einfachsten pflanzenartigen Bildungen
betrachten; sie gehört eher den Pilzen als den Algen an. Sie
erzeugt sich im Wein-, Bier- und unvermischten Essig, und in
solchem, worin man organische Substanzen aufbewahrt, aus der
Essigsäure. Im Essig bildet sie eine dicke, lederartige Haut,
in dem Maasse, als diese zunimmt, verschwindet die Essigsäure;
ganze Fässer voll Essig gehen dadurch in Wasser über. Aus
allen genannten Essigarten bildet sich die nämliche Art von
Mycoderma.
Die Hauptbestandtheile des Weinessigs sind Essigsäure =
C 4 H 3 0 3 und Wasser; nebst diesen etwas Zucker, Gummi, Ex-
tractivstoff, Salze und etwas Protein aus dem Eiweiss der Trau
ben = C 40 H 3) N l0 0 13 .
Die Nahrungsstoffe dieser Schimmelpflanze sind also:
C 4 H ;! 0 3 HO und C 4(1 H 3I N I0 0 14 .
I 11 der That findet man die Bestandtheile davon in der
Pflanze in einfacher Weise gruppirt vor, während sowohl Protein
wie Essigsäure aus der Flüssigkeit verschwinden.
Die Pflanze hat stets dieselbe chemische Zusammensetzung,
sie mag aus welcher Art Essig immer gebildet sein.
Die Essigmutter ist eine lederartige, mehr oder weniger