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Das Verhältnis zwischen Cellulose und Protein in der
Mycoderma aceti ist daher = 4:1.
Es fragt sich nun: wie die Cellulose der Zellenpflanze, der
Mycoderma aus der Essigsäure entsteht? Dies kann nicht anders
als nach folgendem Schema geschehen:
24 Aeq. Essigsäurehydrat = C 96 H 96 0 96
weniger 12 „ Wasser = H ]3 0 12
geben 4 „ Cellulose = C 96 H 84 0 g4 .
Von 24 Aeq. des ersten Hydrats der Essigsäure scheiden
sich 12 Aeq. Wasser ab, indem erstere 4 Aeq. Cellulose bilden,
die Zellenform annehmen und dabei 1 Aeq. Protein als unwe
sentlich zur Zellenform, jedoch aber als unentbehrlich zur Bildung
der Pflanze aufnehmen.
Das Zurücktreten der Essigsäure zur organischen Form
ist merkwürdig; sie steht scheinbar den organisirten Materien
sehr fern, nichts desto weniger ist sie noch fähig, Zellenform
anzunehmen. In den Elementen der Essigsäure haben wir dem
nach nicht nur die Nahrungsstoffe der Pflanzen, sondern auch,
wenn man so sagen darf, das Nährungsvermögen.
Es geht ferner aus dieser Untersuchung hervor, dass die
Essigsäure bestimmt der Pflanze als Nahrung dient — eine Be
obachtung, die um so mehr Aufmerksamkeit verdient, als gegen
wärtig mehr als je behauptet wird, dass die organischen Mate
rien erst völlig in Kohlensäure, Wasser und Ammoniak zerfallen
müssen, bevor sie den Pflanzen zur Nahrung dienen können.
Eine weitere Naturforschung in diesem Sinne erscheine daher
höchst wünschenswerte (Mulder in Liebig's Annalen der
Chemie, Bd. 46, S. 207.)
Darstellung; reiner Essigsäure aus dem Essig durch
Destillation.
Schon vorne S. 256 wurde nachgewiesen, dass man durch
Destillation des Essigs mit oder ohne Zusatz von Salzen, wozu
sich das Chlor calci um, und das Kochsalz eignen, reine
Essigsäure in einem gewissen Zustande der Verdünnung mit
Wasser aus dem Essig gewinnen könne, jedoch in einem etwas
concentrirteren Zustande, als der ist, in welchem sich dieselbe