Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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dies Branntweinessig sein, so bedarf man die wenigsten Locali- 
täten und Geräthe, weil der Branntwein dasjenige Materiale 
ist, aus dem unmittelbar Essig erzeugt werden kann. Ein Brannt 
weingewölbe für den vorräthigen Branntwein sammt Gebinden, 
die Essigstube mit den darin aufgestellten Gradirfässern oder 
Essigbildern mit dazu gehörigen Vorrichtungen, dann ein 
Essiggewölbe mit Lagcrfässern zur Aufbewahrung des fertigen 
vorräthigen Essigs sind im Wesentlichen ausreichend. 
Die Erzeugung des echten Weinessigs aus Traubenwein er 
fordert auch keine andere, aber theilweise geräumigere Localitä- 
ten und mehr Gebinde zur Aufbewahrung des vorräthigen Weins, 
so wie bei der alten französischen Methode der Weinessigfabri 
kation auch eine geräumigere Essigstube mit vielen kleineren 
Mutterfässern. 
Die Erzeugung des Essigs aus Zucker, Syrup oder zucker 
haltigen Flüssigkeiten, die man durch den Handel bezieht oder 
von Auswärts ankauft, macht noch ein Locale mit Holzgefässen 
erforderlich, in welchen die geistige Gährung jener im entspre 
chenden Verhältnisse mit Wasser verdünnten oder darin aufge 
lösten Stoffe mit Zusatz einer hinreichenden Menge Hefe vor 
genommen wird. Nebstdem wird sich dabei ein Lagerkeller 
nützlich erweisen, worin man in Lagerfässern jene die Haupt- 
gährung überstandenen Flüssigkeiten noch nachgähren lässt, um 
sie alkoholreicher zu machen, um dann daraus einen stärkeren 
und haltbareren Essig zu gewinnen. 
Bei der Erzeugung von Essig endlich aus Kartoffel-Stärk- 
mehl oder aus Stärkmehl und Kleber enthaltenden Stoffen (Malz 
und Getreidearten) gehört nebst allen diesen noch weiters ein 
Locale mit den erforderlichen Cocturanstalten (Kesseln) und 
Holzgeräthen dazu, um aus dem Stärkmehl mittelst verdünnter 
Schwefelsäure entweder Stärkezuckerwasser, oder aus dem Stärk 
mehl mittelst Gerstenmalz, aus letzterem allein, oder aus Ger 
stenmalz mit rohen Getreidearten eine Essigwürze zu bereiten, 
welche gehörig abgekühlt, in der Gährstube vergohren, und dann 
stets mit Vortheil noch der Nachgährung in Lagerfässeru im 
Keller überlassen werden wird, bevor man sie zur Essigbildung 
bringt. 
Verbindet man mit dieser letztem die Erzeugung der Press 
hefe für den Handel, so wird, wenn diese nicht in der Gähr- 
Bnllinß's Gährungschomie. IV. 20
	        
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