Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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seines Geschäftes und über die Beschaffenheit dieser Producte 
erlangen, deren nähere Kenntniss ihm wesentlichen Nutzen brin 
gen muss. 
Endlich dürfte unter Umständen ein Essigkochapparat nütz 
lich sein, mittelst welchem für den Genuss der Essig durch ein 
strömenden Essigdampf gekocht, oder ein Destillirapparat, wo 
der Essigdampf in kupfernen Kühlgeräthschaften (für die Fabri 
kation) oder in gläsernen Kühlern (für den Genuss) condensirt 
wird. Auch dürfen die erforderlichen Filtrirfässer zur Klärung 
des Essigs nicht fehlen. 
Statistik der Essigfabrikation. 
Eine umfassende Statistik der Essigfabrikation zu liefern 
ist aus dem Grunde ganz unmöglich, weil, da dieser Industrie 
zweig grösstentheils freigegeben ist und nicht in allen Ländern 
der Besteuerung unterliegt, eine Registrirung der erzeugten 
Quantitäten nicht Statt findet, von der Qualität der erzeugten 
Essige wenig Zuverlässiges bekannt ist und nicht einmal alle 
grössere, in Ruf gekommene Essigfabriken namhaft gemacht 
werden können, endlich auch viel schwacher Essig in Bierbraue 
reien und an vielen Orten in den Haushaltungen Essig aus ver 
schiedenen Abfällen von geistigen Getränken, oft mit Zusatz von 
Blüthen, Gewürzen oder Früchten, bereitet wird. 
Der beste, der edelste Essig wird offenbar aus dem edelsten 
geistigen Getränke, aus dem Wein bereitet. Der französische 
Weinessig ist in ganz Europa bekannt und durch den Handel 
verbreitet; besondern Ruf in Frankreich geniesst der in und bei 
Orleans erzeugte, der nach dem Orte seiner Erzeugung auch 
Orleanessig genannt wird. Im Kleinverschleisse erhält man 
aber den Weinessig selten echt und ungewässert. In Oesterreich, 
Ungarn, in den Weinbau treibenden Gegenden Deutschlands 
wird ebenfalls Weinessig erzeugt, in den Rheinländern aber auch 
viel Fruchtessig fabricirt. Weintresteressig wurde in 
Deutschland besonders zur Bleizuckererzeugung verwendet. 
England erzeugt weder Weinessig noch Branntweinessig; 
ersteren nicht, weil es keinen Weinbau hat, und letzteren nicht, 
weil der Branntwein dort zu hoch besteuert ist; um demnach 
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