Wenn wie vornehmlich in den südlichen Ländern der Saft
der Weinbeeren eine zu grosse Concentration oder einen zu
grossen Zuckergehalt besitzt, um daraus durch vollständigere
Vergährung einen guten Tafelwein zu erzeugen, so kann man
denselben auch mit Wasser angemessen, d. i. bis zu jenem Grade
verdünnen, bei welchem der Most durch vollständige Vergährung
einen guten Tafelwein liefert.
Die Moste südlicher Länder haben oft eine Concentration
über 30 Grad Saccharimeter-Anzeige. Man kann sie durch Zu
satz von (am besten gekochtem) Wasser bis auf 20 und 22 Grade
nach dem Saccharimeter verdünnen, und wird daraus ganz vor
zügliche gut vergohrene Tischweine erhalten, in welchen zugleich
der Säuregehalt auf ein Minimum reducirt ist.
Dieses Verfahren, durch Verdünnung zu gehaltreichen Mo
stes mit Wasser daraus gut vergohrene Tafelweine zu erzeugen,
war schon den alten Griechen bekannt, und wurde von ihnen
ausgeübt. Es wurden dadurch vorzügliche Weine erzeugt.
Analyse der Aschen der Weinbeeren und des
Traubensaftes.
Für die richtige Erkenntniss der Einflüsse auf das Gedeihen
und die Beschaffenheit des Weines ist jeder Beitrag, welcher
dieselbe erweitert oder den Gegenstand besser zu beleuchten im
Stande ist, von Wichtigkeit, weshalb ich auch die Resultate von
Analysen der Weinrebenasche hier anschliesse, welche neuester
Zeit von Gras so und Levi gemacht und in Liebig’s Anna
len der Chemie Bd. 57 S. 67 mitgetheilt worden sind.