Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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absetzen, um die sich ausscheidenden unlöslichen Kalksalze 
sammt dem Weinstein abzusondern, und setzt dem schwachen 
Moste von diesem Traubensyrup bis zur Erlangung der ge 
wünschten Concentration zu. Auf diese Weise kann man Most 
von z. B. 14 Grad Saccharimeter-Anzeige auf eine Concentration 
von 20 Grad Saccharimeter-Anzeige bringen, und man wird statt 
100 X 14 
100 E Most von 14 Grad etwa — = 70 E Most von 
Zu 
20 Grad Saccharimeter-Anzeige erhalten. Allerdings ist dies 
weniger; allein die bedeutend bessere Qualität des zu erzeugenden 
Productes und der daraus resultirende höhere Preis desselben 
werden den Abgang am Gewichte oder Inhaltsmaasse reichlich 
wieder ersetzen. Es ist dies die naturgemässeste Weise, den 
Weinmost zu verbessern, weil der in den Most in Form von 
Syrup gebrachte Zucker aus demselben natürlichen Gewächs ge 
wonnen worden war. 
2) Man setzt dem schwachen Moste so viel reinen Stärk 
mehlzucker zu, als nothwendig ist, ihm die gewünschte grössere 
Concentration zu geben. Nur reiner, durch Pressen vom 
dem anhängenden Syrup befreiter Stärkmehlzucker ist 
hierzu brauchbar und blosser Stärkmehlsyrup dazu nicht geeig 
net. Der Syrup enthält noch viel Gummi, welches nicht gäh- 
rungsfähig ist, im Weine unzersetzt verbleibt, denselben schlei 
mig macht und zum frühem Verderben disponirt. Wendet man 
nicht zu viel Zucker an, so ist in dem Moste eine hinreichende 
Menge Ferment enthalten, um die Gährung vollständig zu be 
wirken, und man erhält einen Wein, welcher mehr Alkohol ent 
hält und haltbarer ist. Man kann den starren Stärkmehlzucker 
mit Anwendung von Wärme in einem Theile des Mostes auflösen 
und diesen Syrup dem übrigen Moste zusetzen und einrühren. 
Auch kann man diesen Zucker in massiger Wärme flüssig ma 
chen (schmelzen) und in diesem flüssigen Zustande in den Most 
einbringen. Auf 100 E Most von 14 Grad Saccharimeter-An- 
zeige bedarf man 7 '/ a E (wasserfreien) Stärkmehlzucker und er 
hält 107 V a E Most von 20 Grad Saccharimeter-Anzeige. 
Ein Gehalt an Gyps im Stärkmehlzucker, welcher Gehalt 
ohnedies nur gering sein kann, schadet dem Weine nicht, weil 
der Gyps gleich dem Weinstein beim Lagern der nun alkohol 
haltigen Flüssigkeit des Weines, sich aus demselben abscheidet.
	        
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