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niedergestossen und eingerührt, in der Absicht und Meinung,
dass dadurch eine bessere Extraction des Pigments aus den
Schalen der Weinbeeren und mithin dunklere Färbung des Roth-
weins erzielt werde. Die Erfahrung lehrt aber, dass der Wein
auch ohne dieses Verfahren eine dunkelrothe Farbe erhalte,
dass dabei vielmehr die Güte und Haltbarkeit des Weins we
sentlich gefährdet werde, und dass dies demnach nicht nur nicht
nützlich, sondern sogar schädlich sei. An der Oberfläche der
emporgehobenen Schalen entsteht nämlich oft Schimmel — es
bildet sich Essigsäure, und Essigfliegen in Menge fliegen darauf
herum, was besonders dann eintritt, wenn die Temperatur in
dem Gährlocale etwas höher ist. Unter diesen Umständen wäre
das Einrühren der Treberndecke absolut schädlich, und wird
dieselbe demnach so weit abgenommen, bis der saure Geruch
verschwindet, worauf das Einrühren und Niederstossen derselben
geschieht. Aber hierdurch ist das Uebel nur vermindert, nicht
beseitigt, und deshalb jenes Verfahren als fehlerhaft aufzugeben.
Die Kohlensäure - Decke wird dadurch zugleich entfernt, der
atmosphärischen Luft mehr Zutritt gestattet — der Keim zum
Sauerwerden wird in den Wein gebracht, und die Gährung in
ihrem Verlaufe gestört dauert länger — was wieder weiteren
Nachtheil bedingt.
Chemische Metamorphosen bei der Weingährung.
Bei der Gährung des Mostes finden mehrere chemische
Metamorphosen der darin aufgelösten Stoffe Statt, von denen
die wichtigsten die Zersetzung des Traubenzuckers und die Bil
dung von Weinhefe sind.
Hundert Gewichtstheile wasserfreien Traubenzuckers liefern
bei ihrer Zersetzung durch den Process der geistigen Gährung
51.111 Gewichtstheile Alkohol und 48.889 Gewichtstheile kohlen
saures Gas.
Pasteur hat nachgewiesen, dass im gegohrenen Weine
auch Glycerin und Bernsteinsäure enthalten sind. Ob sie
dabei aus dem Zucker oder aus einigen Nebenbestandtheilen des
Mostes gebildet werden, ist mit Sicherheit noch nicht nachge
wiesen. Von der Aepfelsäure, die einen Bestandtheil des Mo
stes ausmacht, ist bekannt, dass sie durch eine eigenthümliche