Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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Gährung in Bernsteinsäure übergehe. Deshalb erscheint es 
möglich, dass die Bernsteinsäure bei der Weingährung aus der 
Aepfelsäure des Mostes entstehe. 
Die Weinhefe entsteht zum Theil aus den Stickstoff ent 
haltenden Bestandtheilen des Weinmostes, welche bei der Gäh 
rung zur Bildung der neuen Hefe dienen und sich in der neuen 
Verbindungsform als unlöslich aus der Flüssigkeit ausscheiden. 
Ueber die Menge der gebildeten Weinhefe wurden noch wenige 
Versuche gemacht; bei einem Versuche betrug die Weinhefe im 
breiigen Zustande von 100 iS Most von 21.511 Grad Sacchari 
meter-Anzeige 1.09 iS und im trockenen Zustande 0.36 iS, was 
0.04 pCt. von der gebildeten Alkoholmenge austrägt. 
Hr. Dr. Theodor Fischern hat sich ebenfalls mit Bestim 
mung der Hefenmengen befasst, welche bei der Gährung des 
Traubenmostes gebildet werden, und sie im Mittel mit 0.0444 
von der Alkoholmenge ermittelt. (Encyklopädische Zeitschrift 
des Gewerbewesens. Prag, 1847 S. 712.)' 
Weitere Veränderungen in der Flüssigkeit finden erst Statt 
in Folge des in derselben gebildeten Alkohols, als: eine theil- 
weise Umwandlung desselben in Essigsäure, besonders bei 
schwachen Weinen, höherer Gährungstemperatur und Berührung 
mit der atmosphärischen Luft, wodurch die Haltbarkeit der 
Weine mehr oder weniger beeinträchtigt wird; ferner die Bil 
dung des Riechstoffes (Oenanthsäure-Aethers) durch Einwirkung 
freier Pflanzensäuren im Weine auf den Alkohol; dann die Prä- 
cipitation des Weinsteins aus der durch die Gährung alkohol 
haltig gewordenen Flüssigkeit beim längeren Lagern derselben. 
In den Räumen, worin der Wein gährt, entwickeln sich 
grosse Mengen von kohlensaurem Gase, welches, wenn demsel 
ben kein Abfluss verschafft wird, den diese Räume betretenden 
Personen sehr gefährlich werden kann. In Fällen, wo es noth- 
wendig, solche Räume sogleich betreten zu können, empfiehlt 
Aubergier Besprengen derselben mit ätzendem Ammoniak, 
wodurch das kohlensaure Gas sehr schnell verdichtet wird. Das 
Mittel ist gewiss zu empfehlen, nur dürften dazu grosse Mengen 
von Ammoniak nothwendig sein, die nicht immer und überall zu 
haben sind.
	        
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