Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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Grade vergohren waren, denn da dies nicht geschehen, so kann 
der geringere Alkoholgehalt von I hierbei nichts entscheiden. 
Die Alkoholgehalte bei den letzteren beiden Versuchsproben 
waren gleich, und da die Weine aus Most derselben Art erzeugt 
waren, so muss auch der Vergährungsgrad gleich gewesen sein. 
An dem Weine des Versuches II fand man, dass er reiner und 
älter schmeckte, wobei zu erinnern, dass die Gährung des Mo 
stes III in einem eingeschwefelten Fasse vorgenommen wurde. 
— Unter diesen nicht gleichen Umständen können auch die vor 
stehenden Versuche noch keinen Anhaltspunkt geben. 
Während der Hauptgährung nimmt die Menge des Trau 
benzuckers in der gährenden Flüssigkeit fortwährend ab, und 
nach Beendigung derselben ist er entweder vollständig oder 
grösstentheils zersetzt, nämlich in Alkohol und Kohlensäure ver 
wandelt worden und aus dem Jungwein daher ganz oder theil- 
weise verschwunden. Die Flüssigkeit, welche vorher klebrig war 
und einen süssen Geschmack hatte, ist nun dünnflüssig gewor 
den und besitzt einen weinartigen Geschmack; im Uebermaasse 
genossen wirkt sie berauschend, und sie ist nicht nur specifisch 
leichter als vorher, sondern in den meisten Fällen specifisch 
leichter als Wasser. Den durch die Gährung gebildeten, darin 
enthaltenen Alkohol kann man durch Destillation daraus ab 
scheiden. 
Bei der Aufbewahrung des Jungweins in guten, kühlen Kel 
lern in den Lagerfässern findet noch eine schwache, sehr lang 
same Gährung Statt, welche man die stille oder Nachgährung 
nennt und die nach Umständen längere oder kürzere Zeit, 
manchmal einige Monate anhält. Es wird dabei noch ein kleiner 
Antheil des vorhandenen Zuckers zersetzt, in eben dem Maasse 
der Alkoholgehalt des Weines erhöht, noch etwas Unterhefe 
ausgeschieden und am Boden abgesetzt. Gleichzeitig scheidet 
am Boden und an den Seitenwänden der Lagerfässer gemengt 
mit etwas Hefe ab, wodurch zugleich diese befestigt wird. Die 
sen Hefensatz nennt man Weingeläger oder auch Weinlager. In 
Lagern der Weine. 
sich jetzt der Weinstein aus dem Jungweine in dünnen Krusten
	        
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