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Oberfläche des Weines bedeckt und so die Berührung desselben
mit der atmosphärischen Luft verhindert. Nach und nach wird
dieses schwefligsaure Gas von dem Weine absorbirt, das Sauer
stoffgas aus der atmosphärischen Luft von demselben aufgenom
men und dadurch die Oxydation des Alkohols zu Essigsäure
zeitweilig gehindert. Die Weine erhalten aber dadurch einen
kratzenden Geschmack, und dies um so mehr, je öfter man den
Einschlag wiederholt. Besser ist es, wenn der Wein ausgeschänkt
werden soll, ihn aus den grossem Fässern in mehrere kleinere
Gebinde abzulassen und dadurch so zu vertheilen, dass er in
jedem derselben nur kurze Zeit verbleibt, ehe dasselbe durch
den Ausschank ganz geleert ist.
Die besseren Weinsorten werden zuletzt in Flaschen ab
gezogen und gut verkorkt. Sie können darin lange aufbewahrt
werden und nehmen dabei mit dem Alter an Güte zu. — Die
gefüllten Flaschen muss man legen, damit der Kork fortwährend
von dem Weine benetzt werde und ihn durch Feuchte aufge
quollen und dadurch dicht schliessend erhalte, weil er sonst all-
mählig eintrocknen und weniger dicht schliessen würde. Oft
setzen sich dabei kleine Weinsteinkrystalle ab.
Damit sich der Wein besser halte, wird angegeben, dass
man an einigen Orten auf 500 Gewichtstheile Trauben, die aus
gepresst werden, 1 Gewichtstheil Gyps zusetze. Da der Gyps
sein 460faches Gewicht Wasser zur Lösung bedarf, so stellt der
damit versetzte Most offenbar eine gesättigte Gypslüsung dar.
Der Gyps zersetzt sich dabei nicht mit der Länge der Zeit, wie
es in den mit organischen Stoffen geschwängerten Mineralwäs
sern der Fall ist; allein es ist wahrscheinlich, dass er durch die
im Moste enthaltenen Salze eine Zerlegung durch doppelte
Wahlverwandtschaft erleidet und daher weder mehr in dem
Moste noch im Weine als Gyps existirt. Der Gyps wird auch als
Klärmittel trüber Weine gebraucht, wozu er im gebrannten Zu
stande angewendet wird. Dinglers Journal Bd. 141 S. 149 (1856).
Wendet man mehr Gyps und diesen im gebrannten Zustande an,
so bindet er etwas Wasser aus dem Moste oder Weine, wodurch
diese concentrirter werden. In Griechenland wird vom Gyps als
Zusatz zum Most und Wein häufig Anwendung gemacht.
M. E. empfiehlt im Iiohenheimer Wochenblatt 1848 S. 213
einen Zusatz von '/ 3 bis 1 ,fß Kochsalz auf den Eimer Most vor