Mit Rücksicht auf den bei der Gährung und beim Lagern
abgesetzten Weinstein war die ursprüngliche Saccharimeter-An
zeige des Mostes = 15.10G -f- 0.500 = 15.506 Grad Sacch.
Der erfolgte scheinbare Vergährungsgrad war = 1.064.
Der Wein enthielt:
Alkohol . . . 6.688
Extract . . . 1.925
Wasser . . . 91.387
Zusammen 100.000
Der Wein in der Flasche war fest gefroren. Um den flüs
sigen Theil von dem Eise abzusondern, wurde die Flasche mit
dem offenen Halse nach unten in einem kalten Locale in einen
Glascylinder gestellt und über Nacht stehen gelassen. Es floss
etwa die Hälfte ab.
Dieser gab folgende Resultate:
Seine specifische Schwere war = 0.9917 = —2.102 Grad Sacch.
die des gekochten Weins war = 1.0143 = 3.575 „ „
Demnach betrug die Attenuations-Differenz . 5.677 Grad Sacch.
und hiernach war
p = 24.364 + 3.575
= 27.939 Grad Sacch.
Der scheinbare Vergährungsgrad entspricht nun der Zahl
= 1.075 und der Wein enthielt:
Alkohol . . . 14.158
Extract . . . 3.575
Wasser . . . 82.267
Zusammen 100.000.
Die Vergleichung dieser Resultate beider Weinanalysen zeigt,
dass der Alkoholgehalt im durch Gefrieren bei — 18° R. ver
stärkten Wein um mehr als das Doppelte, der Extractgehalt
aber nicht ganz im gleichen Verhältnisse zugenommen hat.
Daraus folgt, dass im Eise Bestandtheile vom Extract des Weins
(namentlich Weinstein) zurückgeblieben sind, die sich theils
wegen der sehr niedrigen Temperatur, theils wegen dadurch
vermehrten Alkoholgehalts des flüssigen Weins ausgeschieden
haben, womit auch der sich ergebende grössere Vergährungsgrad
des gefrorenen Weins übereinstimmt. Der Wein war übrigens
von dunklerer gelber Farbe, sehr geistigem, minder saurem Ge
schmack und grosser Haltbarkeit, denn ich habe einen Theil