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— Die Erde und ihr Mond.
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jener bedingenden Ursachen, teils wegen lokalen Verhältnissen, in
der Kegel ein anderes ist, so ändert sich auch die Verteilung der
Wärme auf der Erde fast immerfort. Mit diesen Veränderungen
stehen aber notwendig Luftströmungen und Variationen im Dampf
gehalte der Luft im Zusammenhänge, und damit wieder Änderungen
im Luftdrucke, wässerige Niederschläge, wohl auch elektrische und
optische Erscheinungen, etc., überhaupt die sog. Witterung. Letztere
ist somit offenbar das Produkt sehr mannigfaltiger Wechselwirkungen,
und der einzig sichere Weg zur Auffindung betreffender Gesetze
oder zur Begründung der sog. Meteorologie ist, nach und nach für
eine grosse Anzahl möglichst über die Erde verbreiteter Stationen
gewisse fundamentale, ihr sog. Klima bedingende Konstante, wie
z. B. mittlere Temperaturen, Barometerstände, Regenmengen, etc.,
zu ermitteln, und sodann, wohl am besten durch Konstruktion sog.
synoptischer Karten, die Differenzen zwischen den mittlern und wirk
lichen Werten über grössere Teile der Erde zu verfolgen. Letztere
Vergleichungen ergeben einige Anhaltspunkte für sog. Prognosen,
doch sind diese gegenwärtig sogar auf kürzere Zeit noch ziemlich
unsicher, und von solchen auf längere Zeit kann, wenigstens einst
weilen, ernstlich gar nicht die Rede sein a .
Zu 22ä: n. Die Meteorologie hat sich in der neuern Zeit zu einer selbst
ständigen und bereits sehr umfangreichen Wissenschaft ausgebildet, so dass
ich nicht daran denken kann, auch nur einen Abriss von derselben zu geben,
sondern mich darauf beschränken muss, hier einige historisch - litterarische
Notizen und unter den folgenden Nummern noch einige wenige, uns näher
berührende Einzelheiten folgen zu lassen. — Zunächst ist zu bemerken, dass,
wenn auch schon Aristoteles die Meteorologie einigermassen begründete, die
selbe doch eigentlich erst lebensfähig wurde, als sie sich auf Beobachtungs
reihen stützen konnte, und dass in Beziehung auf letztere mit G. Hellmann
drei Perioden zu unterscheiden sind: I. Regelmässige Aufzeichnungen der
Witterungserscheinungen ohne Zuhilfenahme von Instrumenten. Da ein von Co-,
lumbus 1492 begonnenes „Witterungsjournal“ wohl nur ein nicht hieher ge
hörendes „Schiffsjournal“ mit Witterungsnotizen war, so dürften die ältesten
auf uns gekommenen Aufzeichnungen diejenigen sein, welche Wolfgang Haller
(Thun 1525 — Zürich 1601; Domprobst in Zürich) von 1545—76 in Zürich
machte und ich nach der Bearbeitung von Heinrich Denzler (Nänikon bei Zürich
1814 — Bern 1876; Ingenieur) in den Schweiz, meteorolog. Beobachtungen
publizierte; sodann soll in Dresden 1576 auf Anordnung von Kurfürst August
ein Witternngstagebuch begonnen worden sein; ferner machte Kepler von 1593
hinweg tägliche Aufzeichnungen und befasste sich überhaupt vielfach mit
meteorologischen Fragen, wie dies namentlich in „H. Brocard, Essai sur la
météorologie de Kepler. Grenoble 1879 in 8.“ dargelegt ist; und so mögen
noch manche andere im 16. und im Anfänge des 17. Jahrhunderts diese erste
Stufe kultiviert haben. II. Beginn der Beobachtungen mit zweckdienlichen In
strumenten und erste Versuche von Privaten oder Korporationen, korrespon
dierende Beobachtungen auf grossem Ländergebieten zu erhalten. Schon bald