Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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t>ie Ercte und ihr Mond. 
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Galileis Freund Pietro Sarpi (Venedig 1552 — ebenda 1623; Provinzial der 
Serviten, namentlich als Geschichtschreiber des Konzils von Trient bekannt) 
weiss man wenigstens, dass er sich lebhaft für die nähere Kenntnis des Mondes 
interessierte, und von Cesare Lagalla (Padulla bei Neapel 1571 — Rom 1624; 
.Tesuit; Arzt und Prof, philos. Rom) soll eine „Disputatio physica de phseno- 
menis in orbe lnnse, novi telescopii usu a Galileo nunc iterum suscitatis. 
Venetiis 1612 in 4.“ existieren, welche ein Bild des Mondes enthält. — c. Sich 
lebhaft mit dem Längenprobleme (406 u. f.) beschäftigend, kam Langren (vgl. 
die von L. Niesten in „Ciel et terre 1883“, mit Benutzung der Vorarbeiten 
von Marchal und Houzeau in „Bull. Brux. 1852“, gegebene Notiz) auf den 
Gedanken, es möchte die Beobachtung des Erlöschens der von Galilei zur 
Messung der Mondberge benutzten leuchtenden Punkte ein gutes Mittel für 
Uhrvergleichungen abgeben. Um nun die hiefiir nötige Verständigung zu er 
zielen, entwarf Langren eine für jene Zeit gar nicht üble (von Niesten seiner 
Notiz in halber Grösse beigelegte) Mondkarte von 0 m ,35 Durchmesser, in 
welche er bei 270 der vornehmsten, von ihm mit biblischen Namen bezeichneten 
Objekte eintrug, — legte dieselbe schon 1628 der Infantin Isabella vor, — 
und publizierte sie sodann „a seipso incisis“, vielleicht schon gleichzeitig mit 
seinem „Tractatus de verä longitudine terra marique per observationum ma- 
cularum lunarium, quando observantur, vel illuminantur, inveniendä. Antwerpiae 
1644 in 4.“, jedenfalls spätestens 1645, unter dem Titel „Selenographia Lan- 
grenia, sive Lumina Austriaca Philippica“. Der die zu Grunde liegenden Be 
obachtungen enthaltende Text, für welchen er, auf ein Gutachten von G. Wen 
delin gestützt, ein k. Privilegium erhalten hatte, scheint dagegen ungedruckt 
geblieben zu sein, — mutmasslich weil Langren „destitutus fere Mecoenatibus“ 
die nötigen Mittel nicht aufzutreiben wusste. — Francesco Fontana (Neapel 
1585 — ebenda 1656; Rechtsgelehrter) gab in seinen „Novae coelestium ter- 
restriumque rerum observationes. Neapoli 1646 in 4.“ ebenfalls eine nicht ganz 
üble Darstellung des Mondes, für welche er sich auf Zeichnungen stützte, die 
er in den Jahren 1630—46 aufgenommen hatte. — Auch die „Phasium Lunte 
Icones, quas annis salutis 1634 et 1635 pingebat ac scultebat Claude Nlellan 
Gallus, prsesentibus ac flagitantibus illustris viris Gassendo et Peyreschio (Aix 
1635 in plano)“ waren nach Lalande eine für ihre Zeit tüchtige Leistung. — 
Endlich entwarf Eustachio Divini (Sanseverino 1610 — Rom 1695?; Konkurrent 
von Campani) eine ebenfalls ganz hübsche Mondkarte, welche er mit selbst 
konstruierten Fernröhren aufnahm und 1649 in Kupfer stach. Vgl. „G. Govi, 
Deila invenzione del micrometro per gli strumenti astronomici (Bull. Boncomp. 
1887)“, wo diese Karte, welche am Rande auch bemerkenswerte Darstellungen 
von Venus, Jupiter und Saturn zeigt, reproduziert ist. — d. Heve! schrieb 
1661 (vgl. Mon. Corr. VIII 36) an einen Freund: „Die Figuren alle miteinander, 
welche in meiner Selenographia, Epistola und Dissertatione de nativa Saturni 
facie vorhanden, sind gar nicht geetzet, sondern habe sie alle mit meiner Hand 
geschnitten, gehet zwar viel langsamer zu, ist auch viel mühsamer, aber man 
kann alles viel reinlicher zu wege bringen“. Dem entsprechend war auch der 
Erfolg, und Papst Innocenz X. soll, als ihm Zucehius die Selenographie vor 
wies, ausgerufen haben: „Sarebbe questo libro senze pari, se non fosse scritto 
da un eretico“. Leider wurden die schönen Kupfertafeln durch einen Erben 
verkümmelt und es soll sich nur die in ein Kaffeebrett umgewandelte Vollmonds 
karte erhalten haben. — e. Hevel hatte zuerst daran gedacht, die Berge und 
Flecken auf dem Monde nach berühmten Gelehrten zu benennen, war dann
	        
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