Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

X. Das Sonnensystem. 
Wenn ich’s recht betrachten will, — Und es 
ernst gewahre, — Steht vielleicht das alles 
still, — Und ich selber fahre. (Göthe.) 
353. Die ältesten Weltsysteme. — Während die Baby 
lonier, Chinesen und Egypter sich zunächst damit begnügten, ein 
zelne Erfahrungen zu sammeln, gewisse Perioden festzustellen, etc., 
und sich bei ihnen kaum noch Spuren von einem wissenschaftlichen 
Systeme finden, so schlugen dagegen die Griechen einen ganz ent 
gegengesetzten Weg ein: Sie waren anfänglich mit dem wenigen 
Thatsächlichen zufrieden, das sie gelegentlich aus der Ferne zu sich 
herüberholen konnten, und suchten dann sofort diese dürftigen Bau 
steine zu einem ihren übrigen Anschauungen entsprechenden Ganzen 
zu vereinigen, ohne sich allzusehr um die Übereinstimmung des 
selben mit der Wirklichkeit zu bekümmern, geschweige zu ver 
suchen, durch Anstellung geeigneter Beobachtungen und Verwertung 
derselben mit Hilfe der von ihnen so erfolgreich gepflegten reinen 
Mathematik, sich die Mittel zu verschaffen, um den Beweis der 
Wahrheit antreten zu können a . — Es würde sich kaum lohnen, 
auf die bizarren, durch Überlieferung und unwissende Kommentatoren 
noch ungereimter gewordenen, schon früher (215) kurz angedeuteten 
Ideen über die Gestalt der Erde und die scheinbare Bewegung der 
Gestirne nochmals zurückzukommen, welche Thaies und dessen 
Schule zugeschrieben werden, und ich ziehe vor, mit Pythagoras als 
demjenigen zu beginnen, welchem man mutmasslich die eigentliche 
Lehre verdankt, dass die Erde als eine freischwebende Kugel be 
trachtet werden muss, wenn auch (216) schon einige frühere sich 
ähnliche Begriffe zurechtgelegt haben mochten b . Diese Lehre, welche 
der Genannte zum mindesten zu der seinigen machte c und welche 
in Verbindung mit der Annahme, dass die Erde in der Mitte des
	        
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