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— Keplers zwei erste Gesetze. —
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Sitz der die Planeten bewegenden Kraft in der Sonne, „dem Herz
der Welt“ liege, durch Spekulation gefundenes Gesetz an, nach
welchem die vom Radius vector eines Planeten in einer gewissen
Zeit iiberstrichene Fläche dieser Zeit proportional ist b . Kepler publi
zierte diese beiden Gesetze, unter ausführlicher Darlegung des von
ihm eingeschlagenen Weges, in dem ersten seiner drei grossen
Hauptwerke, der „Astronomia nova de motibus stellm Martis ex
observationibus Tychonis Brahe. Prag ai 1609 in fol.“ c , in dessen
Zueignung an Rudolf II. er dem Kaiser den Mars, als in den Fesseln
der Rechnung gefangen, mit den charakteristischen, die Verdienste
aller Mitwirkenden präcise bezeichnenden Worten überbrachte: „Die
Astronomen wussten diesen Kriegsgott nicht zu überwältigen ; aber
der vortreffliche Heerführer Tycho hat in zwanzigjährigen Nacht
wachen seine Kriegslisten erforscht, und ich umging mit Hilfe des
Laufes der Mutter Erde alle seine Krümmungen“.
Zu a. Der von Kepler eingeschlagene Weg bestand wesentlich in
folgendem: Bezeichnet t, die Zeit einer Mars-Opposition, für welche nach
O cf als Einheit der Distanzen, die heliocentrischen Coordinaten und V 7
der Erde berechnet werden. Auf diese Weise erhielt Kepler so viele Punkte
der Erdbahn, als er a' verschiedene Werte beilegen konnte, und da zeigte
sich, dass diese Erdörter einem Kreise angehörten, in welchem die Sonne
etwas excentrisch stand, womit die Theorie der Erde den Beobachtungen ge
mäss erstellt und die Möglichkeit gegeben war, die gegenseitige Lage der
irgend zwei Zeiten t 3 und t 4 entsprechenden Erdörter, namentlich auch ihre
rechnen, — erhielt also so viele Marsörter, als man t 3 und a" abändern konnte.
Als nun Kepler diese Marsörter auftrug und verband, erhielt er ein sich vom
Kreise sehr merklich unterscheidendes Oval, in welchem er zuerst die durch
den Längendurchschnitt eines Eies entstehende „Ooide oder Eilipoide“ zu er-
Perihel
Tycho die geocentrische Länge u des Mars
bekannt war, und kannte man auch für eine
andere Zeit t 2 = t, + a‘ -T, wo T die sideri-
sche und somit Mars je wieder au dieselbe
Stelle des Himmels zurückführende Umlaufs
zeit desselben bezeichnet, direkt oder durch
Interpolation die geocentrischen Längen ß
und y von Mars und Sonne, so konnten aus
dem Dreiecke 6 2 O cf , in Beziehung auf
Distanz a in der angenommenen Einheit zu
ci* bestimmen. Entsprach nun t 3 irgend einer
Zeit, zu welcher die Längen d, und f, von
Mars und Sonne gemessen waren, und kannte
man für eine zweite Zeit t 4 = t 3 + a" • T
ebenfalls die entsprechenden Längen d 2 und * 2 ,
so konnte man aus diesen Grössen und den
aus der Erdtheorie bekannten Werten von a,
i] l und t], die heliocentrischen Coordinaten (j
und v des Mars in der frühem Einheit be-