Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

170 — Die Bestimmung von Polhölie und Kefraktionskonstante etc. — 395 
diesem Falle nach 169 : 1 bestehenden zwei Gleichungen 
(f — 90° — p, -f- z\ 4- a • Tg z'j cp = 90° — p 2 + z' 2 + cc • Tg z' 2 I 
zuerst nach _ p, — p 2 — (z\ — z' 2 ) 
Si (z'j — z' 2 ) 
die Refraktionskonstante und sodann nach einer der 1 die Haupt- 
Unbekannte cp zu berechnen. 
Co z', • Co z' 2 
Xu ISO: a. Pühler gab schon in seiner Schrift von 1563 (vgl. 164) die 
Regel, dass man von der Mittagshöhe eines Sternes dessen Deklination abzu 
ziehen habe, um die Equatorhöhe zu erhalten, und fügte auf Blatt 115 eine 
auf 1560 gestellte kleine Sterntafel bei. — b. Ich erhielt z. B. 1864 X 18 am 
Ertel’schen Meridiankreise der Zürcher Sternwarte für die Culmination von 
u Piscis australis (p, = 120° 20' 11",6) z,' = 77° 38' 46", 1, und für die obere 
und nördlich vom Zenit statthabende Culmination von u Cassiopese (p 2 = 
34° 12' 4",1) z 2 ' = — 8° 25' 5",2, so dass nach 2 und 1: u = 54",27 und cp = 
47° 22' 42",4 folgte. Ich füge bei, dass nach 2, wie es soeben geschehen ist, 
Sterne von geringer Differenz der Zenitdistanzen zu vermeiden sind. 
1¥I. Die Regulierung einer Uhr nach den Sternen. — 
Da Bau und successive Entwicklung der Uhren schon früher (122 
bis 123) besprochen worden sind, und die Mittel, um die absolute 
Abweichung der Uhrzeit von der einem gewählten Anfangstermine 
entsprechenden Zeit, oder die sog. Uhrkorrektion, zu finden, erst 
später (193 u. f.) entwickelt werden können, so kann es sich hier 
nur noch um die damals nicht behandelte Kompensation der Uhren 
gegen den Einfluss der Wärme, und sodann um die vorläufige 
Regulierung ihres Ganges handeln: Für erstere wird nun schon bei 
Konstruktion der Uhr vorgesehen ", und letztere wird einfach da 
durch erhalten, dass man an der Uhr die Culminationszeiten eines 
und desselben Sternes an einer Folge von Tagen aufschreibt, dabei 
nötigenfalls die Länge ihres Pendels so lange abändernd, bis die 
selben nahezu gleich werden. Die übrig bleibenden, zunächst mit 
der Unvollkommenheit der Kompensation und Regulierung, aber 
auch mit verschiedenen andern störenden Einflüssen zusammen 
hängenden kleinen Differenzen, stellen den sog. täglichen Gang der 
Uhr vor, auf welchen wir unter der folgenden Nummer noch 
specieller eintreten werden. Vorläufig bleibt nur noch zu erwähnen, 
dass ein Wechseln des Sternes nur auf die absoluten Uhrzeiten der 
Culmination, nicht aber auf den Gang, Einfluss hat, wodurch offen 
bar die Richtigkeit unserer Hypothese neuerdings bewährt wird. 
Xu 171: a. Um eine Uhr gegen den schädlichen Einfluss verschiedener 
Wärme auf die Pendellänge zu schützen, ersetzt man entweder die Linse so 
durch ein Gefäss mit Quecksilber, dass bei zunehmenderWärme der Schwingungs 
punkt um ebensoviel gehoben wird, als er durch die Verlängerung der Pendel 
stange sinkt, — oder man unterbricht die Pendelstange durch einen sog.
	        
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