Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Die ersten Messungen. 
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Rost, bei dem die nach oben wirkenden Stäbe z aus einem 
e | Metalle (z. B. Zink) bestehen, das sieh bedeutend stärker als 
das Metall der Pendelstange (meist Eisen) ausdehnt, wo 
durch wieder, bei gehörigen Verhältnissen, der Schwingungs- 
e z e z o punkt in gleicher Höbe erhalten werden kann. — Die Rost- 
Kompensation soll Graham schon um 1715 erfunden, dann 
aber zu Gunsten der Quecksilber-Kompensation, welche er 
in der Abhandlung „A contrivance to avoid the irregularities 
in a clock motion occasioned by the action of heat and cold on a pendulum 
rod (Ph. Tr. 1726)“ beliebte, wieder verlassen haben; dagegen wurde sie sodann 
von Harrison, mutmasslich ohne etwas hievon zu wissen, etwa 1725 neuerdings, 
in der jetzt gebräuchlichen Form, in die Pendeluhren eingeführt, und ver 
drängte nun auf lange die Quecksilber-Kompensation fast gänzlich, bis letztere 
(vgl. Berl. Jahrb. 1810) etwa 1802 durch Thomas Blacker ebenfalls wieder zur 
Geltung gebracht wurde. — Anhangsweise ist noch anzuführen, dass, obschon 
ausser diesen beiden Kompensationsmitteln im Laufe der Zeiten noch manche 
andere vorgeschlagen wurden, man doch immer wieder zu ihnen zurückkehrte, 
und so auch Horner, der (vgl. Notiz 352) 1831 IV 22 Gautier eine neue sinn 
reiche Idee mitteilte, zugleich aussprach: „Ich halte das Quecksilberpendel 
für das Beste von Allen, zumal wenn der Mercur in einem eisernen, nicht in 
einem gläsernen Cylinder sich befindet“; ferner dass es Harrison auch gelang, 
die Unruhe der Chronometer durch die Krümmungsänderung einer aus Stahl 
und Messing zusammengesetzten Feder zu kompensieren. 
12*4. Der tägliche Gang der Uhr und die Variationen 
desselben. — Die Grösse des täglichen Ganges einer Uhr ist an 
und für sich ziemlich gleichgiltig; aber immerhin ist es bequem, 
wenn sie auf ein Minimum reduziert ist, um dem Gange nur bei 
grossem Zeitintervallen Rechnung tragen zu müssen. Dagegen ist 
es sehr wesentlich, dass der Gang regelmässig, d. h. seine sog. 
Variation von einem Tage zum andern gering und nahe konstant 
sei, da sonst Interpolationen nicht mit der nötigen Sicherheit aus 
geführt werden können, — ja es wird gegenwärtig angenommen, 
dass die Variation nie eine volle Sekunde betragen dürfe, wenn die 
Uhr als brauchbar, nie eine Zehntelsekunde, wenn sie als sehr gut 
taxiert werden soll. — Wie schon angedeutet, hängt der tägliche 
Gang g einer Uhr nicht nur von dem Gelingen der Regulierung 
und Kompensation, sondern auch noch von andern Einflüssen ab, 
und unter diesen letztem ist man namentlich auf denjenigen der 
Variation des Luftdruckes aufmerksam geworden", so dass man 
g = a | - ß • t -f- y • (b — 700) fl. 
setzen kann, wo t die Lufttemperatur und b den in Millimetern 
gegebenen Barometerstand bezeichnet, während «,/?,/ Konstante 
sind, zu deren Bestimmung 1 für eine grössere Anzahl von be 
kannten Uhrgängen aufgeschrieben wird b . Man hat sogar mit Er 
folg versucht, auch diesen Einfluss des Barometerstandes zu kom-
	        
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