172 — Der tägliche Gang der Uhr und die Variationen desselben. — 397
pensieren, und es hängt wohl die Vorzüglichkeit der früher (159)
beschriebenen elektrischen Uhr von Hipp grossenteils damit zu
sammen, dass es bei derselben möglich ist, sie durch hermetischen
Verschluss des Uhrgehäuses den Variationen des Luftdruckes fast
ganz zu entziehen
'/a\\ 1 33: n. Schon „Thomas Romuey Robinson (1793? — Armagh in Irland
1882; Dir. Obs. Armagh), On the dependence of a clock’s rate on the height of
the barometer (Mem. Astr. Soc. 5), — Adalb. Krüger, Über Barometercompensation
der Pendeluhren (A. N. 1482 von 1804), — etc.“ hoben hervor, dass eine feine
Uhr gegen die Variation des Luftdruckes kompensiert, oder wenigstens in die
Formel für ihren Gang ein betreffendes Glied eingeführt werden müsse. —
b. So fand Wolfer (Mitth. 48 von 1879) aus dreijährigen Bestimmungen für die
mit Quecksilber-Kompensation versehene Mairet-Uhr der Zürcher Sternwarte
die Formel
g — — 1 9 ,831 + 0,0295 • t -f 0,0155 (b — 700) 3
Auch Wagner und Förster erhielten für die Normaluhren in Pulkowa und
Berlin den Barometerfaktor 0,015, während dagegen Hilfiker und Rieh. Schumann
für die mit Rostpendel versehenen Uhren in Neuenburg und Leipzig 0,0102
und 0,0110 fanden. — c. Vergleiche auch „Schumacher, Lettre sur une pendule
astronomique de Mss. Breguet père et fils, avec le tableau de la marche de
cette pendule. Altona 1829 in 4. (Beilage zu A. N. IGO), — Förster, Unter
suchungen über Pendeluhren (A. N. 2182 u. f. von 1878), — J. A. C. Oudemans,
Über die Compensation eines Sekundenpendels für Temperatur und Luftdruck
vermittelst eines Quecksilbercylinders und eines Krüger’schen Manometers (A. N.
2378—80 von 1881; auch Z. f. Instr. 1881), — C. F. W. Peters, Über den
Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf den Gang der Chronometer (Astr. Viert. 22
von 1887 ; für 1 % Zunahme der relativen Feuchtigkeit soll sich der Gang bis
auf '/ 4 8 Verlangsamern), — W. A. Nippoldt, Ein neues für Temperatur- und
Luftdruckschwankungen kompensiertes Pendel (Z. f. Instr. 1889), — J. Hilfiker,
L’influence de la pression de l’air sur la marche des chronomètres (Bull. Neuch.
1889), — etc.“
1 ï S, Das parallaktisch montierte Fernrohr. — Ver
bindet man ein Fernrohr so mit einer Axe, dass dasselbe unter
jedem beliebigen Winkel zu derselben festgehalten werden kann,
und bringt sodann diese Axe mit Hilfe der bereits gemachten Be
stimmungen in die Richtung der Weltaxe, so heisst das Fernrohr
parallaktisch montiert“, — zumal wenn damit einerseits ein Uhr
werk verbunden ist, welches die Axe in einem Tage einmal um
dreht 0 , und anderseits zwei geteilte Kreise, der sog. Stundenkreis
und der sog. Deklinationskreis, vorhanden sind, an welchen man
sowohl die Lage der Drehaxe, als die Neigung der optischen Axe
gegen diese letztere ablesen kann c . Entspricht die erhältliche Ge
nauigkeit der Ablesungen an diesen Kreisen der optischen Kraft
des Fernrohrs, so wird das Fernrohr zum Equatoreal, auf das wir
(387) näher eintreten werden.