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— Die Fixsterne und Wandelsterne. —
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Für weitern Detail muss auf „Victor Lach, Anleitung zur Kenntniss der Stern
namen mit Erläuterungen der arabischen Sprache und Sternkunde. Leipzig
1796 in 8., — Ludwig Ideler, Untersuchungen über den Ursprung und die Be
deutung der Sternnamen. Berlin 1809 in 8., — etc.“, verwiesen werden.
185. Die Sternbilder der Alten. — Als wirksamstes
Hilfsmittel für die Astrognosie muss noch jetzt die bereits in vor
historischer Zeit begonnene Einteilung der Sterne in Gruppen oder
sog. Sternbilder betrachtet werden. — Diese Einteilung nahm wohl
ihren Anfang mit Ausscheidung des die Wandelsterne beher
bergenden Himmelsgürtels, des Zodiakus oder Tierkreises, und
dessen Zerlegung in zwölf, den Monaten entsprechende Zeichen;
aber bald dehnte sie sich auch auf die übrigen Teile des Himmels
aus, und obschon dabei die verschiedenen Völker etwas verschieden
vorgingen, namentlich in der den Gruppen beigelegten Bedeutung
variierten, so ist doch eine gewisse Verwandtschaft nicht zu ver
kennen, somit die Annahme ganz plausibel, dass die von den Chi
nesen a in grauer Vorzeit gemachte Einteilung nach und nach unter
fortwährender Modifikation auf andere Völker, und so schliesslich
auch auf die Griechen h übergegangen sei. Sicher ist, dass sich
schon bei Homer und Hesiod, oder circa neun Jahrhunderte vor Be
ginn unserer Zeitrechnung, einige unserer Sternbilder erwähnt
finden, und dass bereits zur Zeit von Eudoxus, oder im 4. Jahr
hundert v. Chr., der ganze in Griechenland sichtbare Sternhimmel
so ziemlich mit denselben mythologischen Figuren bedeckt war,
welche der im 2. Jahrhundert n. Chr. geschriebene Codex der
griechischen Astronomie, der sog. Almagest des Ptolemäus, auf uns
gebracht hat c .
%u 185: fr. Vgl. „Deguignes, Planisphère céleste chinois. Paris 1782 in 4.,
und: G. Schlegel, Uranographie chinoise. Leyde 1875, 2 Vol. in 8., Atl. in fol.
(eine sehr verdienstliche Arbeit, obschon es nicht jedermanns Sache sein dürfte,
mit deren Verfasser auf volle 17 Jahrtausende v. Chr. zurückzugehen)“. —
b. Da die griechischen Sternbilder den Argonautenzug verherrlichen, dagegen
die Helden des trojanischen Krieges ignorieren, so kann man ziemlich sicher
annehmen, dass die Griechen die Mehrzahl ihrer Sternbilder schon im 13. Jahr
hundert v. Chr. besassen. — c. Ptolemäus zähltim Almagest folgende 21 Stern
bilder nördlich vom Tierkreise auf:
1. Ursa minor, der kleine Bär, la petite ourse.
2. Ursa major, der grosse Bär, la grande ourse. — Der dafür noch jetzt
gebräuchliche Name „Wagen“ kömmt schon bei den Indern und im Buche
Hiob vor; auch bei den Griechen soll fast häufiger als ûçxroç ge
braucht worden sein.
3. Draco, der Drache, le dragon.
4. Cepheus, ein König von Ethiopien.
5. Bootes, der Ochsentreiber (Bärenhüter), le bouvier.
6. Corona borealis, die nördliche Krone, la couronne boréale.