Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Die neuern Sternbilder. — 
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flechte (jiA<m</toç)“ als nebliger Sternhaufen nach den informen Sternen 
des Löwen erwähnt: Erst auf den Vorschlag von Tycho wurde sie dann 
definitiv als eigentliches Sternbild angenommen. ■ 
50. Columba, die Taube, la colombe. — Dieses Sternbild wurde zuerst von 
dem holländischen Geographen Plancius vorgeschlagen, sodann 1603 durch 
Bayer in seine Uranometrie, und 1624 durch Bartsch (als Columba Nohse) 
in sein Planisphærium aufgenommen. Dass erst Halley die Taube ein 
geführt habe, ist also nicht wahr. 
51. Monoceros, das Einhorn, la licorne. — Dieses Sternbild wurde nach 
Kloden schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts als „Ross“, dagegen 
erst durch Bartsch als „Einhorn (unicornu, ftoi'ixtyan;)“ eingeführt. 
52. Camelopardalus, die Giraffe, la giraffe. — Wahrscheinlich ebenfalls 
schon ältern Ursprungs, wurde auch dies Sternbild definitiv durch Bartsch 
eingeführt. 
Als sodann die vereinzelten Wahrnehmungen, welche mutmasslich schon die 
spätem Araber, und dann, jedenfalls die abendländischen Indienfahrer und 
Weltumsegler, an dem südlichsten Himmel gemacht hatten, nach und nach 
durch eigentliche Beobachtungen gestützt wurden, — als namentlich der See 
fahrer Pieter Dircksz Keyser oder Petrus Theodorus von Emden, von 1694 
bis zu seinem 1596 erfolgten Tode auf Java, etc., bei 121 der südlichsten Sterne 
nach ihrer Lage bestimmt, und um 1600 auch der, nachmals 1627 zu Alkmaar 
verstorbene, aber von Gouda gebürtige Seemann Friedrich v. Houtman eine 
ähnliche, noch umfangreichere Arbeit durchgeführt hatte, welche als Anhang 
zu seinem „Sprach end Woordenboeck in de Malijsche ende Madagaskarsche 
Talen. Amsterdam 1600 in 8.“ erschien, und noch neuerlich durch Aristide 
Marre (Mamers in Sarthe 1823 geb. ; Prof, orient. Paris) unter dem Titel 
„Catalogue des étoiles circumpolaires australes observées dans l’île de Sumatra 
par Fr. Houtman (Bull. math, et astr. 1881)“ in französischer Übersetzung 
ausgegeben wurde, — fing auch der Südhimmel an sich auf den Karten und 
Globen zu bevölkern. So finden wir am Ende des 16. und im Anfänge des 
17. Jahrhunderts teils bei Peter Plancius, dem Lehrer des Petrus Theodorus, 
in einer, seiner Karte „Orbis terrarum typus“ beigegebenen südlichen Hemi 
sphäre, — teils in wachsender Ausdehnung bei Hondius, Blaeu und Bayer, sei 
es einzelne jener Sterne, sei es einige aus ihnen formierte Gruppen ein 
getragen, — ja Bartsch hat in seinem „Usus astronomicus planispliærii stellati. 
Argentinæ 1624 in 4.“ ausser einigen später verworfenen, bereits folgende 13, 
noch jetzt gebräuchliche solche Sternbilder: 
53. Hy drus, die kleine Wasserschlange, l’hydre mâle. — Kömmt schon bei 
Bayer vor. 
51. Phönix, der Phönix, le phénix. — Schon bei Bayer. 
55. Dorado, der Schwertfisch oder Goldfisch, la dorade. — Schon bei Bayer. 
56. Chamceleon, das Chamäleon, le caméléon. — Schon bei Bayer. 
57. Piscis volans, der fliegende Fisch, le poisson volant. — Schon bei Bayer. 
58. Crux, das südliche Kreuz, la croix du Sud. — Seine Sterne stiegen in 
früherer Zeit noch in Alexandrien merklich über den Horizont, wurden 
aber von Ptolemäus, ja noch von Bayer, dem Centaur zugeteilt, wobei 
jedoch letzterer die Bemerkung machte, es sei aus ihnen von den neuern 
ein Kreuz gebildet worden. Es geschah dies vielleicht schon recht frühe 
(wahrscheinlich von den Arabern), da bereits Dante in seiner „Divina 
Comedia“ davon zu sprechen scheint, — ziemlich sicher von den Spaniern,
	        
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