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Die Fixsterne und Wandelsterne.
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Jahrb. 1808) beschrieb, und der seither in den Schriften „C. Schier, Globus
coelestis arabieus qui Dresdæ in museo mathematico asservatur. Lipsiæ 1805
in 8., und: Adolf Drechsler, Der arabische Himmelsglobus, angefertigt 1270
zu Maragha, zugehörig dem k. math. Salon zu Dresden. Dresden 1873 in 4.“
einlässlich behandelt wurde, — Paris einen mutmasslich ebenfalls aus dem
13. Jahrhundert stammenden Globus, von welchem Sédillot in seinem Mémoire
von 1841 (p. 117—41) handelte, — etc. — c. Von den im Abendlande aus
geführten Arbeiten solcher Art mag z. B. ein Globus von 1%' Durchmesser
erwähnt werden, welchen Joh. Stoff 1er 1493 konstruierte und der sich noch
jetzt (vgl. Ileis Wocli. 1857) im Lyceum zu Konstanz vorfinden soll, — ferner
ein „grosser“ Himmelsglobus, welchen Gerhard Mercator 1551 (nach Breusing)
für den Bischof von Lüttich ausführte, und ein kleinerer, welchen derselbe
Künstler etw'a 1553 für Karl V. anfertigte und bei dem die Sternbilder auf
einer Glaskugel „mit dem Demant eingeschnitten und mit Gold eingebrannt“
waren, — sodann der dreifüssige Globus, welchen Dasypodius (vgl. Biogr. III)
etwa 15G0 verfertigte und zur Ausschmückung der Strassburger-Uhr hergab,
— endlich der kupferne Globus von 0 n, ,72 Durchmesser mit zum Teil in Silber
eingelegten, zum Teil eingravierten Sternen, welchen Joost Bürgi von 1585
hinweg für Landgraf Wilhelm baute, und der noch jetzt, wie aus „Cöster und
Gerland, Beschreibung der Sammlung im Museum zu Cassel. Cassel 1878 in 4.“
hervorgeht, um seiner vorzüglichen Ausführung willen, neben verschiedenen
Planetolabien desselben'Meisters, bewundert wird. — d. Während von den
altern Globen jeder einzelne für sich durch Gravieren auf Metall, Malen auf
grundiertes Holz, etc., erstellt war, hatte Jans Blaeu den guten Gedanken,
Streifen zu konstruieren und zu vervielfältigen, mit welchen er eine beliebige
Anzahl von Globen bekleben konnte; er benutzte dabei wahrscheinlich ein
Sternverzeichnis, das er durch seinen bei Tyclio weilenden Sohn Willem er
halten hatte, und es waren mutmasslich Exemplare solcher Streifen, welche
Tyclio (vgl. Kästner II 393) austeilte und auf welche sich Kepler in dem von
„Carl Anschütz, Ungedruckte wissensch. Correspondenz zwischen Joh. Kepler
und Herwart von Hohenburg. Prag 188G in 8.“ mitgeteilten Briefe von 1599 IV 9
bezog. — Mit Blaeu konkurrierte Jodocus Hond oder Hondius (Wackene in
Flandern 15G3 — Amsterdam 1611; Kupferstecher und Schriftgiesser in Amster
dam) in Konstruktion grosser Globen, und „Jodocus Hondius jun.“, der 1G13
mit Adr. Veen einen hübschen Himmelsglobus von 0 m ,5G Durchmesser heraus
gab, war ohne Zweifel dessen Sohn und Geschäftsnachfolger. — e. Als etwa
1515 Konrad Heynfogel den Entschluss fasste, den Sternhimmel mit seinen
Bildern auf einer Ebene darzustellen, so war er, da ihm jede Kenntnis alter
Globen abging, genötigt, folgenden Weg einzuschlagen: Er trug die Sterne
nach den ihm von Stabins auf Grund des Almagests gelieferten Positionen
in das entworfene Netz ein, — schrieb dann jedem derselben bei, wo er nach
der von Ptolemäus gegebenen Beschreibung in dem betreffenden Bilde zu
stehen habe, — und ersuchte nunmehr seinen Freund Albrecht Dürer (Nürn
berg 1471 — ebenda 1528; der berühmte Maler), die Figuren nach diesen
Indikationen bestmöglich herzustellen. Dürer löste die ihm gestellte Aufgabe
mit gewohnter Meisterschaft, wenn auch natürlich nicht ohne einige Willkür,
und es sind diese, von ihm selbst in Holz geschnittenen, aber jetzt äusserst
selten gewordenen, auch in den meisten Exemplaren von „CI. Ptolemæi phaeno
mena stellarum 1022 fixarum. Acc. imagines sphaerae barbaricae 48 Albr. Dnreri.
Coloniae Agr. 1537 in fol.“ fehlenden Figuren, welche den Karten der folgenden