Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

428 
— Die Fixsterne und Wandelsterne. — 
194 
* # 
auf die Zeit. — c. Aus einer gemessenen Sonnenhöhe lasst sieh der Stunden 
winkel leicht (vgl. 177, oder noch besser 355) berechnen, — ja die von Friedrich 
Christoph Müller (Aliendorf bei Giessen 1751 — Schwelm in der Grafschaft 
Mark 1808; Lehrer zu Hamm, dann Pfarrer zu Schwelm) berechneten „Tafeln 
der Sonnenhöhen für ganz Deutschland. Leipzig 1791 in 8.“ ersparen sogar 
diese Arbeit, indem sie für jeden Grad Polhöhe von 47—54° und für jeden 
Grad Sonnenhöhe von 0 — 55° die entsprechende wahre Zeit auf l m genau 
geben. Vgl. 355 für andere solche Tafeln. — Um ferner jedermann das Messen 
von Sonnenhöhen ohne grosse Kosten zu ermöglichen, hat man eigene sog. 
Sonnensextanten konstruiert, welche gewöhnlich aus 
einem vertikal aufgehängten und sowohl nach, als in 
seiner Ebene drehbaren, geteilten Sector bestehen: 
Eine Öffnung in der Platte a und eine Marke auf der 
zu ihr parallelen Platte b bestimmen eine Visierlinie, 
deren Neigung, wenn sie senkrecht zur Null-Linie steht, 
offenbar durch das in c aufgehängte Lot an der Tei 
lung markirt wird. Brander hatte (vgl. den Anhang zu 
seiner „Beschreibung eines magnetischen Declinatorii 
und Inclinatorii. Augsburg 1779 in 8.“, sowie Verz. 53) 
die nette Idee, die Öffnung a durch eine Konvexlinse der Brennweite ab zu 
ersetzen, — während in neuerer Zeit Mechanikus Michael Eble in Ellwangen 
bei a zwei Öffnungen von solcher Distanz anbrachte, dass die infolge davon 
auf b entstehenden zwei Sonnenbildchen sich berühren und somit scharf auf 
die aus einem wagrechten Striche bestehende Marke eingestellt werden können. 
Eble Hess ferner, um das diffuse Licht abznhalten, die Sonnenstrahlen durch 
eine hohle Speiche laufen, — und überdies konstruierte er, um jede Kechnung 
zu ersparen, ein eigenes Netz mit Scale, in welches man mit der abgelesenen 
Höhe einzugehen hat, um ihm sofort ein ganz brauchbares Schlussresultat zu 
entnehmen. — d. Neben dem eben beschriebenen sog. Zeitbestimmungswerk 
erfand Eble auch noch ein sehr sinnreiches, von ihm Horoskop genanntes In 
strument, das nach Einstellung auf die Sonne anstatt der Höhe unmittelbar 
die wahre Zeit abzulesen erlaubt: Es 
besteht aus zwei zu einander senk 
rechten und fest verbundenen Stäben 
CB und DE, von welchen der erstere 
die Länge Si q> hat und einen beliebi 
gen Drehpunkt A besitzt, in welchem 
er durch ein Stativ gehalten wird, — 
während der zweite von B aus eine Tei 
lung trägt, an welcher DB = CB-Tgd 
ist; ferner aus zwei andern, ebenfalls 
zu einander senkrechten und fest verbundenen Stäben CH und CF, welche 
um C drehbar sind, die gewählte Einheit zur Länge haben und bei H ein 
Blättchen mit zwei feinen Öffnungen, bei C ein Blättchen mit einem Striche, 
bei F ein Lot tragen. Das Ganze sei so gestellt, dass CD vertikal, d. h. 
parallel zum Lote FG steht, und dass das durch II eindringende Sonnenlicht 
zwei sich an dem Striche auf C berühreude-■Sonnenbildchen erzeugt; dann soll 
das Lot F G an einer Teilung auf B E die wahre Zeit der Einstellung zeigen. 
Nun folgt, mit Hilfe von 177:2, dass
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.