198 — Bestimmung einer ersten Rektascension und Uhrkorrektion. — 439
19S. Die Bestimmung einer ersten Rektascension und
Uhrkorrektion. — Misst man die Zenitdistanz z = cp — d der
Sonne im Momente ihrer Culmination, und notiert zugleich an einer
nach den Sternen regulierten Uhr die entsprechende Zeit t, so kann
man (197 : 12") unter Voraussetzung, dass cp und e bereits bekannt
seien, nach
Si a = Tg d • Ct e und A t == */ ls a — t 1
die Rektascension a der Sonne und die Uhrkorrektion At bestimmen,
womit die früher kontrahierte Schuld vorläufig abbezahlt ist, eine
genauere Auseinandersetzung dem dritten Buche vorbehaltend a .
hu 19&: n. Will man bei dieser, durch Hipparch inaugurierten Methode,
die Schiefe der Ekliptik nicht als bekannt voraussetzen, so wird es nötig, bei
zwei verschiedenen Culminationen der Sonne deren Deklinationen d, und d 2 ,
sowie die Uhrzeiten t, und t 2 zu notieren. Bezeichnen sodann a, und a 2 die
entsprechenden Rektascensionen der Sonne, x deren Unterschied, g den Gang
der Uhr und n die Anzahl der Zwischentage, so hat man entsprechend 1
Tg d, = Tg e • Si a, Tg d 2 = Tg e • Si a 2 2
a, = t, + A t a 2 t 2 + A t + n • g t = a 2 — a, = t 2 — t, + n • g 2
so dass x eine bekannte Grösse ist. Es folgt hieraus
Tg d, Sia, . m Tgx • Co <L • Si m m m ~ -
m r = —r oder Tg a, = , ,—-—-— wo Tg m — Tg d, • Go x 4
Tgd 2 Si(a, + T) Si(d. 2 -m) b
Es kann daher wirklich nach 4 ohne Voraussetzung von e eine erste Rektas
cension a,, sodann nach 3 eine erste Uhrkorrektion At, — ja zur Not, jedoch
nur etwas befriedigend, wenn die beiden Beobachtungen ein Equinoktium ein-
schliessen, nach 2 auch noch e berechnet werden.
Die Bestimmungen von Hipparch und seinen Vor
gängern. — Sobald eine erste Rektascension (O) der Sonne be
kannt war, konnten auch die Rektascensionen (-)f) der übrigen Ge
stirne verhältnismässig leicht bestimmt werden, da (wegen t = a-f s)
die Differenz der Rektascensionen zweier Gestirne notwendig gleich
der Differenz ihrer Culminationszeiten ist, oder auch durch den
Gegensatz der Differenz ihrer gleichzeitigen Stundenwinkel gegeben
wird: Ersteres Verfahren konnte nun allerdings von Hipparch, da
er über keine auch nur irgendwie zuverlässigen und bei Nacht
ebenfalls funktionierenden Uhren verfügte, noch nicht zur An
wendung gebracht werden und wurde (374) erst in einer weit spä
tem Zeit brauchbar; dagegen benutzte er das zweite, allerdings
später (373) auch noch wesentlich verbesserte Verfahren in der
Weise, dass er am Tage mit Hilfe einer sog. Armillarsphäre (386)
die Sonne mit dem neben ihr sichtbaren Monde (C)i — sodann
nachts letztem mit den Sternen verglich, — und schliesslich durch
Addition von
o
c-o
* - c