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SIEBENTES KAPITEL.
Bestimmung der Zeit durch Beobach tu nge n.
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w ir nehmen ¡hier die Probleme wieder auf, deren Reihe zu
Ende des 1, Capitels aus den dort angezeigten Gründen unter
brochen wurde. Da die Körper des Himmels in einer immerwäh
renden Bewegung gegen die Ebene des Horizonts, des Meri
dians u. s. w. sind , auf welche wir ihre Rage zu beziehen plle-
gen , so' mufs der Astronom bey jeder Beobachtung nicht nur
diese ihre Lage, sondern auch die Zeit genau angeben, für
welche diese Rage Statt hat. Diese Zeitbestimmung aus Beobach
tungen gehört zu den wichtigsten und interessantesten der prac-
tischen Astronomie, und sie soll der Inhalt dieses Capitels seyn.
Das einfachste und sicherste Mittel zur Zeitbestimmung
istdie Methode der correspondirenden, d. h. der auf beyden
^Zeiten des Meridians gleichen Höhen eines Gestirnes. Ohne diese
Höhe seihst, ohne die Rage des Gestirns am Himmel, oder die
des Beobachters auf der Erde zu kennen, wird man, wenn man
nur von der genauen Gleichheit der Höhen und von demgleich-
föi ’tuigen Gang der Uhr versichert ist, die Mitte der Uhrzeiten
zwischen beyden Beobachtungen auch für die Uhrzeit der Cul-
mination des beobachteten Gestirns selbst annehmen können , da
nach dem Vorhergehenden zu gleichen Höhen auch gleiche blofs
in ihren Zeichen entgegengesetzte Stundenwinkel gehören , wenn
die Declination des Gestirns unveränderlich ist.
D iese Uhrzeit der Culmination mit der durch die Berech
nung des bekannten Gestirns gegebenen Zeit der Culmination wird
den Stand der Uhr gegen die gebrauchte wahre, mittlere oder
Sternzeit, für den Augenblick der Culmination geben. Dieselbe
Untersuchung des Standes der Uhr zu irgendeiner andern, einen
oder mehrere Tage entfernten Zeit, wiederhohlt, gibt einen
zweyten Stand der Uhr , und aus beyden wird man den täglichen
oder stündlichen Gang der Uhr gegen die gebrauchte Zeit ablei
ten. Aus dem so bekannten Stand und Gang der Uhr aber findet
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