ZEHNTES KAPITEL.
Terrestrische Messungen;
5 - t.
Wir wenden uns nun zu den Beobachtungen , die man auf der
Oberfläche unserer Erde selbst yorzunehmen hat, um die Ent
fernungen einzelner Orte derselben iind ihre gegenseitige Lage
sowohl, als auch die Gröfse und Gestalt dieser Erde selbst zu
bestimmen.
Das einfachste Mittel, die Distanz zweyer Orte auf der
Oberfläche der Erde zu linden, ist die unmittelbare Messung mit
einem bekannten Längenmafse z. B. der Toise. Allein wenn diese
Distanz grofs ist, so wird jene Methode beschwerlich und oft
gänzlich unausführbar. Wollte man z. B. die Länge des Bogens
des Meridians A x (Fig 20) zwischen den zwey mehrere Meilen
entfernten Orten A, E bestimmen , so kann man in dem ersten Orte
A die Dichtung des Meridians desselben durch astronomische
Beobachtungen bestimmen, und wenn man den letzten Ort E aus
A nicht, aber wohl andere näher liegende Orte B, C sehen kann ,
in dem Dreyecke ABC die drey Winkel messen, deren Summe
nur wenig gröfser als 180° seyn wird. Hat man aber die Distanz
von zweyen dieser Orte, z. B. die Distanz A B unmittelbar mit
der Toise gemessen , so kann man mittels dieser gegebenen Dinge
die beyden andern Seiten AC, BC durch Rechnung linden. Da
man ferner die Winkel xAB, xAC, dasheifstdie Azimute von B
und C für den Horizont von A kennt., so kann man auch die Linien
Ba, Ca und das Stück des Meridians Aa nebst dem Winkel Aaß
finden Sieht man ferner aus BundC einen dritten Ort D , so kann
man die Winkel C B 1 ) , B C D und B D C messen , woraus man die
Linien Bl), CD und den Theil ab des Meridians erhält. Mifstman
ferner noch die Winkel DBE, BDE, BED, so erhält man die
Linien B E , D E und B c , cE und b c. Fällt man endlich vonE auf
den Meridian eine senkrechte Linie Ex - Ec Sin E c x und berech
net cx—EcCosEcx, so ist die Summe