Full text: Mit zwey Kupfertafeln (Erster Theil)

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f 3 . 
Die Libelle oder das Niveau besieht aus einer eylindrisch 
ausgehöhlten Glasröhre, die aber in der Richtung ihrer Länge 
kreisförmig gekrümmt seyn mufs, damit die Luftblase, die ent 
steht, wenn die Röhre nicht ganz voll mit Wasser oder Wein 
geist gefüllt wird, in der Mitte der Röhre am höchsten stehe. 
Je genauer diese innere Röhre kalibrirt, je weniger Ungleich 
heiten ihre Fläche unterworfen , je greiser der Radius des 
Kreises, uud je empfindlicher die Blase ist 4 desto vollkommener 4 
ist die Libelle. 
Es sey (Fig. 8.) m n die Glasröhre , die auf das Stück A / B' 
befestigt ist, und mitteis der Haken A.F, BB / , an einer Stange 
ab aufgehängt werden kann. Diese Röhre trägt eine eingetheilte 
Scale, und kann mittels einer Schraube bey n gegen den Hori« 
zont mehr oder weniger geneigt werden. 
Wenn die Stange ab horizontal ist, und die Blase mit ihren 
beyden Enden bey den Zahlen D und D steht, so dais 2 D ihre 
Länge bezeichnet, (die sich bey einer höheren Temperatur Ver 
kürzt, weil diese den Weingeist ausdehnt) so wird, wenn man 
die Haken A B verkehrt, und wenn das Instrument richtig ist, 
die Blase mit ihren Endpunkten wieder bey D und D stehen 
müssen. 
Wir wollen annehmen, dafsdie Axe des Instruments, welche 
auf diese Weise z. B. vertikal gestellt werden soll, von der 
.Vertikallinie gegen die linke Seite des Beobachters um den Win 
kel x geneigt sey , und dais ferner die Libelle selbst auf der 
rechten Seite des Beobachters um den Winkel y zu hoch stehe, 
so wird man haben, rechts die Zahl 
r - D -f x -f y 
und links 
1 = D ~ x — y. 
Dreht man nun die Libelle um 180 Grade im Horizonte, und 
stellt sie auf die der vorigen entgegensetzten Seite, so dal» 
i£. B. das Gesicht des Beobachters jetzt gen Süd steht, wenn es 
irr der ersten Lage gen Nord stand, so ist wi.eder 
rechts, r' = D — x -f y 
und links 1 ' = D + x — y. 
Aus diesen Gleichungen folgt sofort die Görrection der Axe 
und die Correction der Libelle
	        
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