Full text: Mit zwey Kupfertafeln (Erster Theil)

der Zapfen geprüft. Um nun auch die andere zu prüfen , kann man 
das Fernrohr umkehren , so dafs das Objectiv gegen die Erde sieht, 
und dasselbe Verfahren wiederholen, indem man den Faden über 
dem excentrischen Punkte fest macht, auf welchem er in der ersten 
Lage des Rohrs gefallen ist. Sind beyde Punkte so eingerichtet, 
dafs man an ihnen den Faden befestigen kann, so kann man den 
Faden an dem Objectivpunkte befestigen , und das Rohr dahin 
bringen, dafs der Faden auf dem Ocularpunkt schlage und dann 
das Rohr umkehren (so dafs jetzt das Objectivglas gegen die Erde 
steht, ohne die horizontale Axe des Instruments zu verkehren ) 
und den Faden in dem Ocularpunkte befestigen, und, wenn er 
in dieser Lage nicht genau den Objectivpunkt trifft, die Hälfte 
des Fehlers, wie oben so lange verbessern, bis in beyden Lagen 
des Fernrohrs immer die entgegengesetzten Punkte von dem 
Faden genau getroffen werden. 
5- *7* 
Wenn diese vorläufigen Correctionen geendigt sind, so kömmt 
es nun noch darauf an, die Verticalebene , welche die Collimations-* 
linie des Fernrohrs beschreibt, genau in die Ebene des Meridians 
zu bringen. 
Wenn man versichert ist, dafs die im III. und IV. des vorigen $. 
eorrigirten Fehler nicht mehr da sind, d. h. wenn die Rotations- 
axe des Instruments genau horizontal, und die Collimationslinie 
auf diese Axe genau senkrecht ist, so ist es nicht schwer, die 
Ebene, welche die Collimationslinie beschreibt, und die bereits 
durch das Zenith geht, auch durch den Pol des AequatorszU 
führen, d, h. die Verticalebene des Fernrohrs in den Meridian zu 
bringen. 
Es sey (Fig. 14) A B der Horizont ,A ZB der Meridian , Z das 
Zenith, P der Pol des Aequators , Z s a der Vertikalkreis , welchen 
dasMittagsrohr beschreibt. Der Stern S, dessen Déclination b ist, ist 
also nicht im Meridian, sondern in dem Punkte s beobachtet 
worden. Sey für diese Zeit der Beobachtung P der Stundenwinkel 
A P s, und co das Azimut A Z s des Sterns , das letzte positiv genom 
men , wenn das Rohr auf der Südseite des Zeniths gegen Osten von 
dem Meridian liegt. Dies vorausgesetzt hat man 
Sin P Sin « 
Sin Z s Sin P s 
Ist also, wie man hier annehmen kann , die Ebene des Rohrs 
schon nahe die Ebene des Meridians , so hat man 
„ w Sin Z s 
P = 
Sin P s 
Es ist aber sehr nahe Zs = Z S = P S — P Z — <p — b und 
P s =; P S =; 90 — £ wo cp die Polhöhe bezeichnet, 
R b 3
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.