Full text: Mit zwey Kupfertafeln (Erster Theil)

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II. Um die horizontale Axe des Kreises horizontal zu stellen , 
bedient man sich einer Libelle , die entweder an die Zapfen dieser 
Axen angehängt, oder auf dieselben aufgestellt wird, und 
verfährt dabey, wie bey dem Mittagsrohre. 
III. Um die Collimationslinie des Fernrohres senkrecht auf die 
horizontale Axe des Kreises zu stellen, verfährt man wie $. 20 , 
N. III. 
IY. Um es dahin zu bringen, dafs die beyden entgegengesetz 
ten Microscope des Kreises , wenn ihre Fadenmicrometer auf Null 
gestellt sind, genau in dem Durchmesser des Kreises liegen, 
erhebt man durch eigene Schrauben die beyden Lagen der Zapfen 
der horizontalen Kreisaxe so lange , bis beyde Microscope die um 
180° entgegengesetzten Punkte des Kreises zeigen, wobey man 
Rücksicht nimmt, dafs durch diese Schrauben dieHorizontalität 
(II) der Axe nicht gestört wird. 
Y. Diese Microscope des Kreises enthalten zwey horizontale 
Fäden, von denen der eine fest, und der andere mittels einer 
Schraube beweglich ist. Der Kopf dieser Schraube trägt einen 
Zeiger , der mit ihr auf einer in 60 gleiche Theile eingetheilten 
Scheibe herumgeführt wird. Durch eine eigene Einrichtung dieser 
Microscope kann man es dahin bringen, dafs eine Revolution der 
Schraube auf dem Kreise genau eine Minute oder 60 Seeunden 
betrage. Man kann nämlich diese Microscope verlängern oder ver 
kürzen , um dadurch das Bild einer Minute des Kreises genau mit 
einer Revolution der Schraube in Uebereinstimmung zu bringen. 
Beträgt die Revolution mehr als eine Minute, so mufs man das 
Microscop verkürzen, indem man das Objectiv desselben näher 
zum Qcular bringt, und da durch dieses Verfahren die Deutlich 
keit des Sehens gestört wird , so mufs man das ganze Microscop 
wieder dem Kreise gehörig nähern. — Statt dem beweglichen 
horizontalen Faden hat man gewöhnlich zwey andere Fäden, wel 
che sich unter einem sehr kleinen Winkel schneiden, einen 
Winkel, welchen man durch die Theilstriche des Kreises mit 
der gröfsten Schärfe halbiren lassen kann. 
YI. Um nun den Collimationsfehler des Kreises zu finden, 
richte man den horizontalen Faden des Fernrohres auf ixgend ein 
wohlbestimmtes unbewegliches Object und lese die Zenithdistanz 
z, kehre den Kreis um 180 in Azimut, und lese wieder die Zenith 
distanz z ‘, so ist Z = i (z'-f-z) die wahre Zenithdistanz des Gegen 
standes , also dZ = £ ( r.‘ — z,) der Collimationsfehler, der an alle 
anderen beobachteten Zenithdistanzen angebracht werdeii mufs. 
Will man diesen Fehler wegbrimgen, so berichtige man, 
während der horizontale Faden des Fernrohrs genau das Object 
deckt, die Micrometerfäden so, dafs sie beyde genau die wahre 
Zenithdistanz Z ^ifz'-j-z) geben. Es ist aber Resser, jenen
	        
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