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I. Übrigens, wenn die Ebene der Bahn mit der Ekliptik zu
sammenfällt, so reichen drey Beobachtungen, d. h. drey geocen-
trische Längen flicht mehr hin, die vier Elemente, a, e, Länge
des Periheliums und die Epoche, zu bestimmen, sondern man
brauchtnothwendig vier geocentrische Längen. Daraus folgt, dass
auch bey einer Bahn , deren Neigung gegen die Ekliptik sehr klein
ist, die oben vorgetragene Methode nicht mehr sicher anwendbar
ist, weil die kleinsten Beobachtungsfehler, die immer unver
meidlich sind, auf die Endresultate sehr nachtheilig einwirken.
Aus dieser Ursache hat Gauss in seinem oben angeführten Werke
diesen Fall eigens behandelt.
II. Endlich müssen auch die geocentrischen Beobachtungen ,
ehe man sie zur Bestimmung der Elemente anwendet, zuerst we
gen der Nutation , Präcession u. f. verbessert werden. Diese Beob
achtungen werden nämlich gewöhnlich Cap. II. §. 6 durch die
scheinbare Rectascension und Declination gegeben. Da aber die
Ekliptik zu diesen Rechnungen bequemer ist, so sucht man aus
jenen scheinbaren Rectascensionen und Declinationen, mit der
scheinbaren Schiefe der Ekliptik, durch die bekannten Ausdrücke
(Lib. I. Cap. I) die scheinbaren Längen und Breiten , und befreyt
dann diese letzten von der Nutation , Präcession , Parallaxe und
Aberration.
Die Nutation der Länge ist
i 8''9 Sin Sh <1 •>
und durch die Präcession werden alle drey Längen des Planeten
auf einen gemeinschaftlichen Frühlingspunct gebracht, der z. B.
für die Epoche der mittlern Beobachtung Statt hatte. Die Breite
wird durch Nutation und Präcession nicht geändert. Zur Berech
nung der Parallaxe der Länge und Breite , so wie zur Bestimmung
der Aberration muss man bereits eine vorläufige Kenntniss der
Entfernung p des Planeten von der Erde haben: ist dann d X,
d ß die tägliche geocentrische Bewegung des Planeten in Länge
und Breite, so ist die corrigirte Länge und Breite
X + (0.00671) p d X,
ß -j- (0.00571) p d ß .
Sucht man dann aus den Sonnentafeln die Länge 0 der Son
ne, ohne Nutation, reducirt sie durch die Präcession auf die oben
für den Planeten gewählte Epoche, so ist die Länge L der Er
de , welche mit der zuvor gefundenen Länge des Planeten den
Bestimmungen der Elemente zu Grunde gelegt wird,
L = 0 + 180 0 -f- 2 o "25
wo 2 o"25 die nahe constante Aberration der Erde ist.
Rennt man aber die Entfernung p noch gar nicht, so ist es
am bequemsten, diese und die andern kleinen Correctionen bey