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Fünftes Kapitel.
Von dem Monde der Erde, und dönen der übri
gen Planeten.
§. i.
Die Bewegung des Mondes um unsere Erde biethet im Allge
meinen dieselben Erscheinungen dar, wie jene der Sonne. Wenn
man die täglich beobachtete Rectascension und Declination dessel
ben auf Länge und Breite bringt, so findet man , dass er sich in
einer Ebene bewegt, die durch den Mittelpunct der Erde geht,
und deren mittlere Neigung gegen die Ekliptik
5 ° 8' 47"
ist. Aber die Bewegung des Mondes in dieser Bahn ist viel verwi
ckelter, als die det>Sonne oder der Erde, so dass die Beobachtun
gen allein, wenn sie nicht von der Theorie unterstützt worden
wären, uns wohl nie zu der genauen Renntniss derselben geführt
haben würden, die wir durch die Bemühungen eines Newton,
Euler , Mayer, Lagrange und Laplace erworben haben.
Die Neigung seiner Bahn wird man aus Beobachtungen in der
Nähe seiner grössten Breite (so wie lib.I. Cap. IX. die Schiefe der
Ekliptik) und die Lage seiner Knoten wird man aus mehreren
Beobachtungen in der Nähe seiner kleinsten Breiten bestimmen.
Vergleicht man zwey solche durch eine grosse Zwischenzeit getrenn-,
ten Bestimmungen unter einander, so sieht man, dass die Kno
ten sich stets und zwar ungleichförmig gegen die Ordnung der
Zeichen bewegen. Man hat so gefunden, dass die mittlere sidc-
nsche Bewegung der Mondsknoten in 585 Tagen gleich
19° 20' 33 " 46
also die tropische
19 0 19’ 43 " 36
ist, und dass den 1. Jänner 1801 um Mitternacht in Paris die mitt*
lere Länge des aufsteigenden Knotens
i 5 ° 54 ' 21" 2