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SECHSTES KAPITEL.
Von den Finsternissen.
§1.
13 a die Erde ein dunkler und nahe kugelförmiger Körper ist, so
wird sie, von der Sonne beschienen, einen Schattenkegel auf der
von der Sonne abgewendeten Seite hinter sich werfen, deren Axe
in der Verlängerung der geraden Linie liegt, welche die Mittel-
puncte der Sonne und der Erde verbindet, und der sich in dem
Puncte endet, aus welchem die scheinbaren Durchmesser dieser
beyden Körper gleich gross erscheinen. Diese Durchmesser, vom
Mittelpuncte des Mondes gesehen, wenn er in Opposition und irr
seiner mittleren Entfernung von der Erde ist, betragen 1918" für die
Sonne und 6908" für die Erde, worausfolgt, dass der Schattenke
gel der Erde wenigstens drey und ein halbmahl grösser ist, als
die Entfernung des Mondes von der Erde, und dass die Breite
dieses Kegels in den Puncten, wo er von dem Monde durch
schnitten wird, nahe acht Drittheile des Mondsdurchmessers be
trage. Der Mond, der ebenfalls ein dunklerund nahe kugelför
miger Körper ist, würde daher bey jeder Opposition von dem <
Schatten der Erde verfinstert werden, wenn seine Bahn mit der
Ebene der Ekliptik zusammen fiele; aber vermög der Neigung die
ser beyden Ebenen geht der Mond in seinen Oppositionen oft über
oder unter diesem Schattenkegel vorbey, und kann daher nur dann
verfinstert werden , wenn er in der Opposition nahe bey seinem
Knoten ist. Senkt dann sein ganzer Durchmesser sich in den
Erdschatten, so heisst die Finsterniss total, geht aber nur ein
Theil des Mondsdurchmessers durch den Erdschatten , so heisst
die Finsterniss partial. Ehe die eigentliche Finsterniss für einen
Punct des Mondes anfängt., verliert, er nach und nach das Licht
der verschiedenen Theile der Sonnenscheibe, seine Helle vermin
dert sich nach und nach, und verschwindet endlich gänzlich in
dem Augenblick, wo er in den Schatten der Erde eintritt. Diess
ist die Folge des Halbschattens der Erde, der von den bey
den geraden Linien begranzt wird, welche die Oberfläche der
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