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so kennt man auch diese Grössen selbst
a b
X =
Eine einfache Zeichnung wird hinreichen , zu zeigen , dass
die Unterschiede der Dauer dieser Durchgänge, so wie der ab
soluten Zeiten der Ein- und Austritte, für die verschiedenen Orte
der Oberfläche der Erde sehr verschieden seyn müssen. Ein Beob
achter z. B. der auf der Westseite der beleuchteten Hälfte der
Erde ist, wird den Eintritt der Venus in den östlichen Rand der
Sonne viel später sehen, als man ihn aus dem Mittelpuncte der
Erde sehen würde; und ein zweyter Beobachter, der auf der Ost
seite der beleuchteten Hälfte der Erde ist, wird den Eintritt viel
eher sehen, als aus dem Mittelpuncte der Erde. Für jenen ersten
Beobachter hat die tägliche Bewegung der Erde eine der Bewe
gung der Venus, die von Ost nach West geht, entgegengesetzte
Richtung, daher erscheint ihm die relative Bewegung der Venus
geschwinder, oder die Dauer des Durchgangs kürzer, als für den
Mittelpunct der Erde. Für den zweyten Beobachter aber, der vor
Sonnenuntergang den Eintritt, und nach ihrem Aufgange den
Austritt sieht, sind die Richtungen beyder Bewegungen diesel
ben, also die relative Bewegung der Venus langsamer, und da
her die Dauer des Durchganges grösser, als für den Mittelpunct
der Erde. Da aber die Unterschiede dieser Dauer des Durchgan
ges blosse Wirkungen der Parallaxe sind, so muss sich aus die
sen Wirkungen auch ihre Ursache, oder die Parallaxe selbst, be
stimmen lassen. Um zu sehen , mit welcher Genauigkeit die Pa
rallaxe durch diese Beobachtungen gefunden werden könne , be
merke man, dass den 3 . Junius 1769 der grösste Unterschied der
Dauer der Venusdurchgänge an den verschiedenen Ortender Ober
fläche der Erde nahe 25 Minuten , oder i 5 oo Secunden in Zeit
betrug. Ist aber die Sonnenparallaxe 8.5 Secunden , so würde
jede Secunde Änderung dieser Parallaxe 176 Zeitsecunden , Än
derung in dem beobachteten grössten Unterschiede der Dauer der
Durchgänge hervorbringen. Nimmt man daher den grössten mög
lichen Fehler der Beobachtung dieser Dauer zu 4 Zeitsecunden
an, so wird man doch die Parallaxe bis auf den 44sten Theil ei
ner Secunde , oder bis auf o",o2 genau erhalten , welche Genauig
keit keine andere Methode, die Sonnenparallaxe zu finden, ge
währt. Der grösste Unterschied der wirklich angestellten
Beobachtungen in jenem Jahre war aber nur 18 Minuten, und es
scheint, dass die Fehler derselben bis zehn Zeitminuten betrugen,