ACHTES KAPITEL.
I* r o b l e in der Jrey Körper.
Vorbereitungen.
5 . >•
w ir haben bereits in dem vorhergehenden Kapitel gesehen, wel
che Schwierigkeiten die Bestimmung der Bewegung von Körpern,
die ihrer gegenseitigen Anziehung unterworfen sind, seihst in
den einfachsten Fällen darbiethet, sobald die Anzahl dieser Kör
per gröfser als zwey ist. Der vorzüglichste Zweck der Anwen
dung der Mechanik auf die Astronomie ist die Bestimmung der
Bewegung der Körper unseres Planetensysteme» , deren jeder
nicht nur der Anziehung der Sonne, des Central-Körpers des Sy
stèmes , sondern auch noch den Anziehungen aller übrigen Kör
per desselben unterworfen ist. ln dieser Allgemeinheit aber ist die
Auflösung dieses grofsen Problèmes bey dem gegenwärtigen Zu
stande unserer Analysis völlig unmöglich. Glücklicherweise sind
♦lie Entfernungen, welche diese Körper von einander trennen,
in Beziehung auf ihre eigenen Dimensionen so' grofs , dafs die
Störungen, welche jeder Planet, während er der Hauptkraft der
Sonne gehorchend seine elliptische Bahn um dieselbe beschreibt,
von allen übrigen Planeten leidet, so klein sind, dafs man bey
der Untersuchung der Wirkungen eines jeden Planeten auf ei
nen anderen, den ungestörten elliptischen Ort des ersten zu
Grunde legen kann, ohne einen für unsere Beobachtungen merkba
ren Fehler zu befürchten, dafs man also die Störungen, welche je
der einzelne Planet von allen andern erfährt, von einander ab
gesondert betrachten , oder dafs man nur die Störung eines je
den Planeten durch einen jeden andern, als ob der letzte allein
da wäre, aufzusuchen, und dann alle diese Störungen zu sum-
miren braucht, um die gesammte Störung eines jeden Planeten
durch alle übrigen zu erhalten. Dadurch wird unser Problem
auf die Bestimmung derBewegung eines Planeten zurückgeführt,
der in seiner elliptischen Bahn um die Sonne, deren’Kraft die