Full text: Die Anwendung des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie

Pyrorthit. 213 
Von Soda schwillt er an; mit sehr wenig schmilzt er, 
aber mit mehr schwillt er zu einer graugelben Schlacke 
an. Auf Platinblech zeigt er Mangangehalt. 
Pyrorthit (C6'-j-3y^A, •§• seines Gewichtes Kohle 
und £ seines Gewichtes Wasser enthaltend, so wie noch 
eine bedeutende Menge ceS und kleine Quantitäten von 
FS, mg S und YS, von Kärarfvet. 
Für sich im Kolben giebt er erst sehr viel Wasser, 
das gegen das Ende gelblich wird und angebrannt riecht- 
Der übrigbleibende Stein ist kohlschwarz. Auf Kohle ge 
linde erhitzt, und nachher in einem Punkte geglüht, fängt 
er Feuer, und fährt nachher von sich selbst fort zu glim 
men ohne Flamme oder Rauch. Legt man mehrere kleine 
Stücken zusammen, oder nimmt man einen kleinen Hau 
fen von grobem Pulver, so geschieht die Verbrennung 
noch lebhafter. Sie wird durch ein gelindes Blasen ver 
mehrt. Nach geendigter Verbrennung ist der Stein weifs, 
oder grauweifs; von ungleichen Stücken ist diefs ungleich, 
und bisweilen zieht es sich in’s Rothe. Die Stücke sind 
nun so poröse und leicht, dafs man es nicht dahin brin 
gen kann, dafs sie auf der Kohle liegen bleiben, wenn 
man darauf bläst. In der Zange gehalten, schmelzen sie 
schwer zu einer schwarzen, auf der Oberfläche matten 
Kugel. 
Vom Borax wird er leicht zu einem Glase gelöst, das 
sich wie das Boraxglas des vorhergehenden verhält. 
Vom Phosphorsalze wird er schwer gelöst. Das po 
röse Stück erhält sich auf der Oberfläche der Kugel, so 
lange die Masse schmilzt, aber kriecht bei der Abkühlung 
hinein. So wie die Kugel wieder von Neuem erhitzt 
wird, so geht es wiederum heraus. 
Zu Soda verhält er sich wie Orthit. 
Titansäure und titansaure Salze *). 
Titansäure, Ti. 
•) Das allgemeine Verhalten der Titansäure in den titansauren 
Salzen sehe inan pag. 84. Ich führe sowohl bei dieser als
	        
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