Full text: Die Anwendung des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie

Pyrochlor. 215 
dunkler wird; die Titanfarbe kann indessen in ihm nicht 
hervorgebracht werden. 
Vom Phosphorsalze wird er schwer aufgelöst; das 
Ungelöste wird milchweils. Im guten Reductionsfeuer 
kommt die Titanfarbe zum Vorschein, und dies geschieht 
leichter, wenn Zinn hinzugesetzt wird. Bläst man lange 
darauf, so opalisirt das Glas unter der Abkühlung. 
Von Soda wird er zu einem unklaren Glase aufge 
löst, das durch kein Verhältnifs der Soda klar erhalten 
werden kann. Unter der Abkühlung ist es dem gleich, 
das Titanoxyd allein giebt. Mit viel Soda geht er in 
die Kohle und giebt beim Reductionsversuch gewöhnlich 
etwas Eisen. 
Titansaurer Kalk mit titansaurem Ceroxy 
dul, Uranoxydul, Eisenoxydul und Manganoxy- 
dul, Pyrochlor von Fredrikswärn. 
Für sich wird er hellbraungelb, bleibt dabei glän 
zend, und schmilzt sehr schwer zu einer schwarzbraunen, 
schlackigen Masse. 
In Borax löst er sich vollkommen zu einem, im Oxy 
dationsfeuer rothgelben, durchsichtigen Glase auf, das sich 
leicht undurchsichtig gelb flattern läfst. Hat man viel von 
der Probe genommen, so wird die Perle beim Erkalten 
von selbst zum weifsen Email. Im Reductionsfeuer er 
hält man eine dunkelrothe Perle wie von eisenhaltiger 
Titansäure, die sich zu einem hell graulichblauen Email, 
oft mit Streifen von reinem Blau, flattern läfst. 
In Phosphorsalz löst er sich, anfangs mit etwas Auf 
brausen, vollkommen auf. Im Oxydationsfeuer ist die 
Perle, so lange sie heifs ist, gelb, wird aber beim Erkal 
ten gewöhnlich schön grasgrün. Im Reductionsfeuer wird 
diese grüne Farbe allmälig durch das Auftreten einer an 
dern schmutziger, und nach kurzem Reduciren erhält man 
leicht eine dunkelrothe, in’s Violette ziehende Perle, wie 
von etwas Eisen haltender Titansäure. Im Oxydations 
feuer läfst sich diese Farbe wieder wegblasen, und dann 
wird die Perle, wenn man nicht zu lange geblasen hat,
	        
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