I. Geschichte des Löthrohrs.
TJm im Kleinen zu lölhen, bedienen sich die Metallar
beiter eines Instrumentes, das man Löthrohr nennt. Sie
leiten damit die Flamme einer Oellampe auf kleine Me
tallstückchen, die auf eine Holzkohle gelegt werden, und
erhitzen auf diese Art leichter die schmelzbare Metallmi
schung, durch welche die Löthung geschieht, so lange,
bis sie flüssig wird. Lange wurde dieses Instrument in
den Künsten angewandt, ehe man anfing es in der Che
mie zu Reactionsproben auf trocknem Wege zu gebrau
chen. Anton Swab *) war, nach Bergmans Angabe,
der erste, der es im Jahre 1738 zu gebrauchen versuchte,
um Erze und Mineralien damit zu prüfen.
Swab hat nichts Schriftliches darüber bekannt ge
macht ; man weifs also nicht, wie weit sich seine Unter
suchungen erstreckten.
Cronstedt, der Begründer des chemischen Mineral
systems, ein Mann, der durch seinen Scharfsinn in die
ser Wissenschaft sich so weit über sein Zeitalter erhob,
dafs er von diesem nicht richtig verstanden wurde, be
diente sich des Löthrohrs, um Mineralien von einander
zu unterscheiden. Er wandte dabei schmelzbare Reagen-
tien an, um durch die Veränderungen, die durch sie her
vorgebracht wurden, auf die Zusammensetzung der Mine
raben schliefsen zu können. Auf diese hatte Cronstedt
*) Schwedischer Bergrath, der für seine Zeit ausgezeichnete
Ken ntnisse besafs, und dem die Bergwerkswissenschaft viel
verdankt.
A