Wolfram. 223
wird; und nicht im Reductionsfeuer gefärbt wird, selbst
wenn man Zinn zusetzt.
Vom Phosphorsalze wird er leicht zu einem klaren,
ungefärbten Glase in der äufsern Flamme aufgelöst; in
der innern wird' das Glas grün, wenn es heifs ist, und
schön blau bei der Abkühlung. Setzt man Zinn hinzu,
so bekommt das Glas eine dunklere Farbe und wird grün.
Bläst man lange darauf, und setzt hinreichend Zinn hinzu,
so wird Wolfram ausgefällt, und endlich bleibt nur eine
schwache grünlichgelbe Farbe übrig.
Mit Soda bildet er eine aufgeschwollene, weifse, an
den Kanten abgerundete Schlacke.
W olfr am saures Eiseno xydul-Manganoxydul,
MnW+FeW, Wolfram.
Für sich im Kolben decrepitirt er bisweilen, und
giebt ein wenig Feuchtigkeit. Auf Kohle kann er bei
gutem Feuer zu einer Kugel geschmolzen werden, deren
Oberfläche eine Zusammenhäufung von ziemlich grofsen,
blättrigen, eisengrau- und metallisch-glänzenden Krystallen
ist. Ist blofs ein Theil der Probe geschmolzen, so ist die
Oberfläche blofs unbedeutend krystallinisch.
Vom Borax wird er ziemlich leicht aufgelöst, und
giebt die Farben des Eisens, ohne dafs man von dem
Farbenspiel auf die Gegenwart der Wolframsäure schlie-
fsen kann.
Phosphorsalz löst ihn leicht. Im Oxydationsfeuer be
kommt das Glas blofs eine Eisenfarbe, aber im Reductions
feuer wird es dunkelroth. Von einer unbedeutenden Menge
Wolfram wird es schon undurchsichtig, so dafs man nur
einer sehr geringen Menge bedarf, um eine deutliche
Reaction hervorzubringen. Setzt man Zinn hinzu, und
bläst einen Augenblick darauf, so wird die Farbe grün.
Diefs erscheint besser, wenn die Farbe nicht zu intensiv ist,
denn in diesem Falle ist es gewöhnlich so dunkel, dafs die
Kugel undurchsichtig ist. Bläst man lange mit gutem Re
ductionsfeuer darauf, so wird der Wolfram ganz vom
Zinn reducirt, die grüne Farbe verschwindet, und hinter-