46 Reagentien und die Art sie anzuwenden.
erstere nimmt mehr Raum ein, aber das letztere hat die
Unbequemlichkeit, dafs wenn man die Soda mit dem
feuchten Messer herausnimmt, die zurückgebliebene durch
das eingesogene Wasser nach und nach klümprig wird.
Der Zweck der Soda ist hauptsächlich zweifach: a) zu
bestimmen, ob Körper beim Schmelzen darin löslich sind
oder nicht, und bJ um die Reduction der Metalle zu
befördern. Beide sind von der äufsersten Wichtigkeit,
und machen die Soda zu einem der unentbehrlichsten
Flüsse.
a) Die Schmelzbarkeit derKörper mitSoda.
Eine grofse Anzahl von Körpern hat wohl die Eigenschaft
in einer höhern Temperatur sich mit Soda zu verbinden,
aber die meisten von diesen Verbindungen lassen sich
nicht schmelzen. Blofs mit Säuren und mit einigen we
nigen Metalloxyden, die Kieselerde damit inbegriffen,
bringt sie schmelzbare Verbindungen hervor, welche da
bei meistens sich in die Kohle einziehen. Diejenige von
diesen Verbindungen, die bei den Löthrohrversuchen am
meisten vorkommt, ist das Glas, das mit Kieselerde oder
mit kieselerdehaltigen Fossilien gebildet wird, und wor
auf ich bei der Reaction der Kieselerde und der Silicate
zurückkommen werde.
Wenn die Soda angewandt werden soll, hat man
mehrere kleine Umstände zu berücksichtigen. Sie wird
aus dem Verwahrungskasten mit der durch den Mund
befeuchteten Spitze des kleinen Messers herausgenommen,
an welche sich das Sodapulver befestigt. Sie wird an die
innere Seite der linken Hand abgestrichen, und wenn es
nötbig ist, ein wenig mehr befeuchtet und zu einer zu
sammenhängenden Masse bearbeitet. Wenn der Stoff, der
untersucht werden soll, pulverförmig ist, so mufs er in
der Hand mit der Soda durchgeknetet werden, aber ist
es ein dünnes Blättchen oder ein Korn, so wird die Soda
darauf abgestrichen, und auf der Kohle erst zur Trockne
und dann bis zum Schmelzen erhitzt. Gewöhnlich ge
schieht es, dafs die Soda einen Augenblick nachher, wenn
sie geschmolzen ist, von der Kohle eingesogen wird; diefs