V. Reaktionen.
85
Kg. 45. Thallochloro-
palladit. Vgr. 130.
Verbindung kann aus Wasser und aus verdünnter Salzsäure um-
krystallisiert werden. Zusatz von Kaliumjodid giebt etwas mehr Em
pfindlichkeit und kleinere Krystalle. Eine Reaktion
von nahezu ebenso grofser Empfindlichkeit, die für
die Trennung des Palladiums von anderen Metallen
von Wert ist, läfst sich auf die Beständigkeit und
die geringe Löslichkeit von Palladammonium
chlorid (N 2 PdH 6 Cl 2 ) in verdünnter Salzsäure
gründen. Zunächst entsteht mit einem Übermafs
von Ammoniumchlorid und Ammoniak eine farblose
Lösung von leicht löslichem Palladodiammonium-
chlorid, N 2 PdH 4 (NH 4 ) 2 Cl 2 . Wird diese mit
verdünnter Salzsäure gelinde erwärmt, so krystallisieren höchst
charakteristische hellbraune tetragonale Krystallskelette von Pallad
ammoniumchlorid. S. Teil II, 148.
c. Ammoniumsulfocyanat fällt Palladiumlösungen nicht. Thallo-
nitrat bringt in der braunen Flüssigkeit einen starken braungelben
Niederschlag hervor, welcher sich in heifsem Wasser löst. Aus dieser
Lösung krystallisieren schöne rechtwinklige Rosetten (100 ¿i), die zu
schillernden Blättchen anwachsen. Stark verdünnte Lösungen geben
rechtwinklige Prismen und Kreuze (30 /x), dem tetragonalen oder
rhombischen System angehörend. Platinlösung giebt bei gleicher
Behandlung plumpe Rauten. Diese Reaktion verträgt eine Verdünnung
des Palladonitrats von 1 : 5000.
Mit Merkuricyanid und Ammoniak erhält man in Palladium
lösungen farblose Würfel (10 /x). Diese Reaktion ist charakteristisch,
aber nicht empfindlich. Ihre Grenze liegt bei 2 /xg Palladium.
Palladonitrat zeigt gegen Calciumoxalat dasselbe Verhalten
wie Ferrichlorid (43, c) und Platinichlorid gegen Bariumoxalat, es
entstehen Büschel von braungelben seideglänzenden Haaren, die an
den freien Enden wollig gekräuselt sind. Grenze: 0,5 /xg Palladium.
Mit Strontiumoxalat werden ähnliche Gebilde erhalten, mit Barium
oxalat lange Stäbchen. — Platinichlorid giebt mit Calciumoxalat ein
bräunliches krystallinisches Pulver, mit Natriumoxalat kurze Stäbchen,
mit Bariumoxalat haarförmige Gebilde.
30. Iridium.
a. Fällung als Rubidiumchloroiridat, Rb 2 IrCl 6 . Grenze: 0,3 /xg
Iridium.
