Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen. 
Das ebenfalls von Streng vorgeschlagene Kaliumbisulfat giebt sehr 
schöne Krystalle, aber zu wenig Empfindlichkeit. — Ferriverbin 
dungen sind ohne störenden Einflufs, da Eisenalaun schwierig krystalli- 
siert. Grofse Mengen von Alkalisalzen können störend werden, indem 
sie das Wachstum der Alaunkrystalle hindern und dieselben ver 
decken. Man thut deshalb gut, mit der Prüfung auf Aluminium 
nicht zu lange zu warten. Im Notfall kann man sich durch Fällung 
mit Ammoniak oder durch Kochen mit einer verdünnten Lösung von 
Ammoniumacetat helfen. Zur Abscheidung des gefällten Aluminium 
hydroxyds oder basischen Acetats setzt man die trübe Flüssigkeit 
mittelst einer kleinen Pipette Tropfen für Tropfen auf denselben 
Fleck eines Päckchens Filtrierpapier. Das Stückchen Papier, an 
welchem der Niederschlag haftet, wird ausgeschnitten, mit einigen 
Wassertropfen auf einem anderen Päckchen Filtrierpapier gewaschen 
und auf einem Objektträger mit verdünnter Salzsäure erwärmt. Man 
läfst die Lösung in die nächste Ecke laufen, wäscht das Papier aus, 
konzentriert die gesamte Lösung und verfährt weiter, wie zu Eingang 
dieses Abschnitts angegeben ist. 
b. Ammoniumfluorid, in reichlicher Menge zugesetzt, fällt aus 
nicht allzu verdünnten Lösungen von Aluminiumsalzen blasse gut aus 
gebildete Oktaeder (bis 60 / . 1 ). In verdünnten Lösungen bilden sie 
sich allmählich am Rande der Probetropfen. Sie 
lösen sich leicht in Salpetersäure, durch Ammonium- 
acetat können sie wieder zum Vorschein gebracht 
werden. Die Fluoride von Kalium, Rubidium und 
Caesium fällen weit stärker als Ammoniumfluorid, 
aber zugleich sehr feinkrystallinisch; Natrium- und 
Lithiumfluorid bringen blasse feinkörnige Nieder 
schläge hervor. Silbersalze und Thalliumsalze ändern 
wenig an der Fällung durch Ammoniumfluorid. Diese Reaktion kann 
zur Aufsuchung von Aluminium in stark verdünnten Lösungen be 
nutzt werden, wo sie schneller zum Ziel führt als die Fällung mittelst 
Caesiumchlorid; es darf indessen weder Natrium noch Eisen zugegen 
sein. Im allgemeinen wird man der Reaktion a den Vorzug geben. 
Aluminiumhydroxyd kann durch Färbung nachgewiesen 
werden. Ein geeigneter Farbstoff ist Congorot, dessen wässerige 
Lösung Aluminiumhydroxyd schon bei gewöhnlicher Temperatur blut 
rot färbt. Die Färbung widersteht stundenlangem Auswässern. Auf 
Fig. 57. Ammonium- 
fluoaluminat. Vgr. 130.
	        
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