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I. Teil. Allgemeine Methode und Eeaktionen.
Fig. 65. Uubidium-
Pyramiden mit rhombischen Umrifs sind stark doppelbrechend, mit
diagonaler Auslöschung und nach der längeren Diagonale positiv;
kurze Prismen mit Makrodoma zeigen Auslöschung und positiven
Charakter nach oo P. Die Krystalle sind demnach scheinbar tetragonal,
in Wirklichkeit gehören sie dem rhombischen System an. Die Reaktion
ist bei einer Verdünnung des Wismutnitrats im Verhältnis 1:1000
noch brauchbar, und wenn der Übergang von nadelförmigen zu pyra
midalen Krystallen in Betracht gezogen wird, auch recht charakte
ristisch. Zur Unterscheidung von dem ähnlichen Bleioxalat dient
Kaliumjodid (22, b).
b. Lösungen von Wismutverbindungen in Salzsäure geben mit
Rubidiumchlorid dünne farblose Tafeln von 200—300 fx. Es sind
scharf begrenzte Rauten mit einem stumpfen Winkel
von 117° und mehr oder weniger gestreckte Sechs
ecke. Wenn sie dem Objektträger anliegen, er
scheinen sie fast isotrop, in schräger Lage und auf
der Kante stehend polarisieren sie recht lebhaft
und können alsdann mit Krystallen von Bleichlorid
chiorobismutit. vgr. i3o. verwechselt werden. Rubidiumchlorid giebt gute
Krystalle in Lösungen, die mehr als 0,2°/ 0 Wismutnitrat enthalten.
Für sehr verdünnte Lösungen und bei grofsem Gehalt an freier Säure
mufs Caesiumchlorid angewendet werden, welches halb so grofse
Krystalle von derselben Form hervorbringt. Diese Reaktion, welche
sich der Prüfung auf Zinn in bequemer Weise anschliefst, fällt be
sonders schön aus, wenn der wismuthaltigen Lösung ein wenig
Kaliumjodid zugesetzt wird. Das Jodid reagiert langsamer als das
Chlorid, jedoch sehr sicher und charakteristisch. Der Probetropfen
färbt sich dunkelgelb und liefert bis zu völligem Eintrocknen mennig
rote bis blutrote Leisten, Rauten und Sechsecke, kleiner als die Krystalle
der Chlorverbindung.
Ist viel Salzsäure zugegen, so hat man die Möglichkeit im
Auge zu halten, dass unter diesen Umständen gröfsere gelbe chlor
haltige Krystalle sich bilden und dafs diese nach Form und Farbe
mit Krystallen von Bleijodid verwechselt werden können. Zusatz
von Alkalijodid (nach Verjagen von einem Teil der Salzsäure)
bringt alsdann rote Krystalle, Zusatz von Wasser bringt Abschei
dung von flockigem Oxyjodid zuwege. Über Erkennung von Blei
neben Wismut s. 70, Schlufs.